Fame of Metal (GE)
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FOM: Frei nach dem Motto "Ich weiß, dass ich nichts weiß", erst mal ein paar Informationen zur Band.

Steven: Logar`s Diary ist eine Band, die auf einem Charakter von mir aufgebaut ist. Ich spiele ein Rollenspiel namens "Earthdawn" und da gibt es einen Charakter, der heißt Logar. Irgendwann habe ich ein Abenteuer, dass mich sehr beeindruckt hat, in Romanform gebracht. Dann kam mir der Gedanke, das Ganze musikalisch umzusetzen. So ist die Band entstanden, dass war so Ende 1997, Anfang 1998. Den Christoph habe ich während unseres Zivildiensts kennengelernt und ihn gefragt, ob er nicht Lust hätte, mitzumachen. Dann ging’s halt los.

FOM: Rollenspiele, Fantasy, den alten Tolkien möchte ich nicht schon wieder bemühen, wie bist du auf die Person "Logar" gekommen und auch auf das textliche Konzept?

Steven: Logar ist mein Hauptcharakter in "Earthdawn", ein Magier der durch die Welt reist und Abenteuer erlebt. Alles was er erlebt, schreibt er in sein Tagebuch und dieses Tagebuch wird dann vertont. Dieses Abenteuer war sehr schön, dass hat mich emotional mitgerissen und deswegen habe ich bei diesem einen Abenteuer explizit den Roman geschrieben, um das für mich festzuhalten und in ein paar Jahren mal wieder zu lesen. L.D. Teil 1, Iostros, handelt von Logar und seinem Freund S`Kirrel, die auf eine bewusstlose Elfe treffen, mit der sie dann Abenteuer erleben. Sie retten am Ende das Land vor ganz fiesen bösen Kreaturen. Da das der einzige Roman war, den wir für Logar hatten, wurde daraus das Album gemacht.

FOM: Die Band könnte musikalisch einmal anhand der im Booklet erwähnten Bands definiert werden, andererseits, wer das textliche Konzept von Manila Road mag, sollte die CD kaufen, wer Virgin Steele oder Blind Guardian mag, sollte ebenfalls ein paar Mark locker machen.

Christoph: Ich würde sagen, wer Power Metal mag, sollte die CD kaufen. Ich finde, die Geschmäcker sind da grundverschieden, bei allen bisherigen Kritiken, war zu lesen, das wir ein wenig Richtung B.G. tendieren, dass ist dann der einzige Vergleich der gefunden wird. Dann werden XY Bands genannt, die zwar nicht ganz passen, wo aber gesagt wird, die haben ihren eigenen Stil. Wir schmeißen alle unseren Ideen in einen Topf und dabei kommt L.D. heraus. Würde ich alles alleine machen, ginge das noch mehr in die italienische Richtung.

FOM: Ich will ganz ehrlich sein, dass ich zu Anfang Schwierigkeiten hatte mit der CD, da mir die ganzen Titel zuerst ziemlich überfrachtet vorkamen.

Christoph: Grundsätzlich, jedem seine Meinung. Ich kann dir erklären, warum wir die Titel so überfrachtet haben. Das Album ist über einen Zeitraum von fast 3 Jahren entstanden, d.h., wir haben im Schlafzimmer unseres Bassisten aufgenommen. Wir haben uns eben viel Zeit gelassen, damit das Debüt gut wird und nicht untergeht. Wenn man viel Zeit hat, dann können entsprechend viele Ideen in die Songs gepackt werden. Es macht uns unheimlich viel Spaß, Chöre zu arrangieren, eine kleine Flötenmelodie mit einzubauen, hier noch einen Orchestertusch, usw. Das ist Spielerei, wir stehen auf den ganzen Bombastkram, andererseits durfte die Metalschiene nicht vernachlässigt werden, in erster Linie ist es Metal, es soll knallen und man soll dazu bangen können. Wir haben versucht, eine Gradwanderung hinzukriegen und sind damit ganz zufrieden.

FOM: Hätten 500.000DM und Sascha Paeth zur Verfügung gestanden, es wäre der absolute "Rhapsody Overkill" entstanden?

Christoph: Das ist eine reizvolle Vorstellung. Die Prämisse ist, es muß knallen und es muß Metal sein. Das darf nicht verwässert sein, es gibt eine Menge Bands, die es in der Hinsicht, was den Bombast betrifft, ziemlich übertreiben. Bei uns knallt es noch, die Gitarren stehen im Vordergrund und es ist noch Metal.

FOM: Warum könntest du dir vorstellen, das L.D. keinen Plattenvertrag bekommen, obwohl die Musik momentan im "Trend" liegt?

Christoph: Ich höre nichts anderes, ich kann nichts anderes und ich liebe nichts anderes. Ich habe schon eine Power Metal Oper geschrieben, lange bevor Rhapsody kamen. Von daher ziehe ich mir den Trendschuh ungern an. Es stimmt schon, wir passen in den momentanen Trend, obwohl der momentan abklingt. Ein Jahr früher, hätten wir bestimmt einen Vertrag bekommen. Ich denke, dass die Firmen vorsichtig geworden sind, was unter Vertrag genommen wird und was nicht. Ich spreche jetzt nur von den deutschen, die Italiener brauchen etwas länger, bis da eine Reaktion kommt. Das primäre Ziel des Debüts war nicht der Vertrag, sondern die Verwirklichung eines Traums. Das nächste Ziel sind Konzerte, um da Erfahrung zu sammeln und was dann noch kommt, dass ist alles Bonus.

FOM: Ein extra Lob gibt es für die Farbgestaltung des Covers.

Christoph: Das Auge kauft mit, das ist das absolut wichtigste. Die Cd steht hier in Berlin in einigen Läden, irgendein 08/15 Cover, dass fällt nicht auf. Ein Cover, dass eindeutig in die Fantasy/Power Metal Schiene, bewegt den/die Interessenten schon eher, mal in die CD reinzuhören und evtl. auch zu kaufen. Zur Umsetzung des Tagebuchs gehört eben auch eine vernünftige Gestaltung des Booklet. Durch Zufall sind wir an einen Covergestalter geraten, dem hat die Musik gefallen und dann haben wir das zusammen ausgearbeitet.

FOM: Kurz vor Schluß ein paar mehr oder kurze Stichworte, die ihr abwechselnd mit sinnigen oder humorvollen Kommentaren beantworten dürft.

FOM: Tolkien:

Steven: Gute Bücher, schöne Welt, das erste Fantasybuch, mit dem ich mich viel beschäftigt habe, bis heute ungeschlagen.

FOM: Metal in Indien:

Christoph: Gibt’s das? Ich denke, es gibt keine einzige Power Metal Band da. Wenn ja, täusche ich mich und wenn es was gibt, wird da eher die Death Metal Schiene laufen.

FOM: Elfentanz:

Steven: Christoph, wenn er Gitarre spielt und headbangt.

FOM: Wenn ich ganz viel Geld habe.....:

Christoph: Dann gründe ich meine eigene Plattenfirma und Sponsor all die Bands, die ich im laufe der Jahre entdeckt habe und gerne unter Vertrag genommen hätte.

FOM: Ambrosia:

Steven: Cool, dass wollte ich immer schon mal trinken. Göttersaft trinke ich gerne, Götterspeise esse ich gerne. Ambrosia würde mich vielleicht hübscher machen oder stärker.

FOM: Schwerter, Ritter, Burgfräuleins, Mittelalter:

Christoph: Leidenschaft. Ich versinke völlig in dieser Welt, bin seit jeher Rollenspiel und Fantasyfan.

Stimme aus dem Hintergrund. Dann kriegt er einen Steifen. Dafür gibt’s vom Verfasser extra Pfui Gold.

FOM: Klischees im Metal:

Steven: Kommt auf das Land an. In Italien würde ich sagen, Fönfrisuren, Schwerter, Nietenarmbänder. In Deutschland würde ich sagen....,warte ich gebe dir mal Christoph.

Christoph: Klischee gehört für bestimmte Richtungen dazu. Der Metal lebt von Klischees, ohne das wäre der Metal nur arm.

FOM: Kein Supportgeld, frei Essen und trinken, eine Europatournee mit Dimmu Borgir:

Christoph: Wir machen alles, wo wir was für kriegen. Ich habe keine Probleme mit D.B., dass ist eine der wenigen Bands, die im Black Metal, die noch Akzente setzen.

FOM: Die berühmten letzten Worte bitte.

Steven: Hört euch die Cd an, gebt uns Feedback. Wenn jemand bei uns Schlagzeug spielen möchte, dem die CD gefällt, der darf sich auch melden. Ansonsten danke an alle Leute, die ich bis jetzt interessiert haben und die Band irgendwie unterstützen. Gruß ans Fame of Metal.

FOM: Soweit das Interview mit C(hristoph)Uhl und S(teven)Schubert.

Interview by Peter Bigalke

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