Logar's Diary? Album des Monats? Ja warum denn nicht? Die Berliner haben zwar mit "Book 1: Iostros" gerade mal ihr Demo vorgelegt, wenn eine Scheibe aber dermaßen geil geworden ist, dann hat sie auch das Recht auf den Titel "Album des Monats" verdient.

Stilistisch gibt's die volle Breitseite aus dem Fantasy-Bereich, sprich eine Mischung aus (viel) Blind Guardian, Rhapsody und (etwas) Running Wild. dazu kommt dann noch eine gehörige Portion Eigenständigkeit und fertig ist die neue deutsche Hoffnung in Sachen Powermetal.

Bereits der Opener "Lonely on the Serpent River" fegt die meisten schwuchteligen Möchtegern-Metalbands locker an die Wand - perfekt vereinen sich hier einfach flottes und abwechslungsreiches Drumming (von einem Drumcomputer, aber das fällt fast nicht auf) mit den harten Riffs und geilen Melodien der beiden Sechssaiter. Dazu gesellen sich gelegentliche Keyboardeinsätze und ein Sänger, der zwar noch nicht die Erfahrung eines Bruce Dickinson hat, aber dafür sein markantes Organ geschickt und sehr songdienlich einzusetzen weiß.

Eines der absoluten Glänzstücke auf dieser Scheibe ist die Folk-Ballade "Ti'An - A Troubadour's Ballad", die auch auf einem Blind Guardian-Album zwischen dem "Bard's Song" und "A past and future secret" locker bestehen könnte.

Ein weiterer Anspieltipp ist das geniale "Iostros", das sehr abwechslungsreich gehalten wurde und mit seinen Chören am Schluß zu begeistern weiß. Eine Powerballade gibt's natürlich auch. Sie heißt "My love still exists" und läßt die Story um den Magier "Logar" (das Konzeptalbum spielt im Universum des Rollenspiels "Earthdawn") ausklingen.

Wer jetzt noch nicht losrennt und die Scheibe kauft, dem sei die Homepage der Band, www.logar.org, ans Herz gelegt. Wer nach Hören der Samples immer noch nicht begeistert ist, dem kann ich auch nicht mehr helfen.

Die Jungs haben's jedenfalls echt drauf!

88%

- Review by Markus Schnittka

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