CD-Reviews September/Oktober 2001

Higher Than The Sky:
Antithesis - Dying For Life
Black Symphony - Tears Of Blood
Borknagar - Empiricism
Carnal Forge - Please... die!
Circle Of Grief - Into The Battle
Couragous - Remember
Crysalis - Ein Mittsommernachtsmord
Dark Reflections - Surfaces
Darkthrone - Plaguewielder
Emerald - Calling The Knights
Gamma Ray - No World Order
Iron Cross - Iron Cross
Kraina Bez Wiatru / Perunwit - Split
Kreator - Violent Revolution
Living Death - Vengeance Of Hell
Maudlin Of The Well - Bath / Leaving Your Body Map
Moonspell - Darkness And Hope
Novembre - Novembrine Waltz
Project Alcazar - Reasons For A Decade
Solefald - Pills Against The Ageless Ills
Steel Warrior - Visions From The Mistland
Stormhammer - Cold Desert Moon
The Project Hate - When We Are Done, Your Flesh Will Be Ours
The Tracelords - Sex, Money, Rock'n Roll
Titan Force - All What It Is
Twin Obscenity - Bloodstone
v. A. - Triarchy Of Vasconia
Winterlong - Valley Of The Lost
Wizard - Head Of The Deceiver

From The Underground... And Below:
Depresion - Evil Fantasy
Dream Or Nightmare - Demo
Edera - Demo
Insision - Promo 2000
Ira Tenax - Days Of Wrath
Obscurity - Demo
Shadeworks - Sooty Limbs

Antithesis - Dying For Life (Massacre/Connected)

Das zweite Album von Anthitesis hat gerade mein Ohr erreicht und ich muß sagen die CD ist eigentlich ganz OK. Die aus Cleveland, Ohio stammende Band hatte schon im Voralbum "Antithesis", wie die Band sich selbst nennt, positive Kritiken eingeheimst in der Hoffnung diese auch im nächsten zu erreichen. Ich bin mir sicher, dass es bei diesem Werk mit Sicherheit kein Problem geben sollte. Progressive Metal ist nicht für jedes Ohr gedacht, auch bei vielen Bands, man nehme mal Fates Warning ist das nicht anders. Einige Hörgänge sind schon nötig um sich ein bisschen mit dem Sound zurechtzufinden.
Die Rhythmen stocken teilweise inmitten der Songs, während eiskalt gespielte Riffs das Geschehen beherrschen und das drumrum mit Ohrwürmern wohl im Keim erstickt. Zwischendrin kommen auch langsame Gitarrenstücke zum Vorschein und wechseln sich mit dem Metal Sound ab. Nehmt euch Zeit wenn ihr dieses Album hört, es geht nicht jeder Stoff so gut rein, wie zum Beispiel "Soul of Ice" oder "Dying for Life". Wer auf Progressive-Musik steht, sei es nun Rock, Pop, oder wie hier Metal steht, sollte sich dieses Album gönnen, denn die Jungs haben es wirklich drauf und haben sich viel Mühe für die Scheibe gegeben. Allen anderen würde ich auch mal einen Einblick raten, denn es sind trotz allem schon eingängige Passagen drin, die immer wieder helfen, wenn mal wieder ein Musikalisches Wirrwarr folgt....
Die fünfköpfige Band wird sich bestimmt noch einige Fans mit diesem Album erspielen und man darf auch auf das nächste Album gespannt sein. Echt ein gutes Progressive-Metal Album (8/10 Punkten).
- Review von Ulf

Black Symphony - Tears Of Blood (Rising Sun Records/Zomba)

Black Symphony waren mir bis jetzt nur von einem Track des ersten Unerhört!-Samplers vom Rock Hard bekannt und da hatte mir die Band zwar recht gut gefallen, wieso aber ausgerechnet Black Symphony zum Sieger des Wettstreits gewählt wurden, konnte ich nie so recht nachvollziehen. Irgendwie hatte ich die Band auch völlig anders in Erinnerung, als auf dem mir jetzt vorliegenden Zweitwerk 'Tears Of Blood'. An Destruction erinnert übrigens nur der Titel, ansonsten haben wir es hier mit gar nicht so leicht zu beschreibendem Metal zu tun, bei dem ich doch tatsächlich hin und wieder an meine Langener Spezis von Couragous denken muss, was auch einen leichten Nevermore-Touch einschließt. Wie Couragous setzen nämlich auch Black Symphony sowohl auf einschmeichelnde Vocals, als auch auf rauhere Gesangslinien und kombinieren Stakkato-Riffs mit leisen Momenten, jedoch sind die Amis von Black Symphony im Gesamttempo deutlich langsamer als die angesprochenen beiden Bands. In diesen Sound fügt sich auch ein Keyboard recht gut ein, zumindest wirkt es nicht allzu störend.
Von daher muss ich Black Symphony zugestehen, daß sie wirklich recht eigenständig klingen, was heutzutage ja alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist. Gerade bei Songs wie dem mitreißenden 'It's A Mystery', den beiden Titeltracks (gibt echt zwei), dem balladesken 'Burned' und dem alles überragenden 'Death' gefallen mir Black Symphony richtig gut. Bei den restlichen Songs will der Funke nicht so recht überspringen. 'Left In Confusion' zum Beispiel, als Versuch ein wenig Tempo ins Albumgefüge zu bringen durchaus lobenswert, schreckt durch seinen Hardcore-mäßigen Refrain wieder ab. Ein wenig unschlüssig bin ich mir beim abschließenden 'The Black Symphony (Part II)', das seinem Namen wirklich alle Ehre macht und recht orchestral rüberkommt. Naja, ich lass mich doch mal breitschlagen, auch diesen Song zu den guten zu rechnen.
Der Sound der Platte gefällt mir recht gut und hat durch die vielen warmen Töne ein gewisses Blues-Feeling. Was auch noch zu erwähnen wäre, ist daß auf der limitierten Version eine zweite CD mit Covertracks von The Who, Black Sabbath, Deep Purple und Queensryche beigelegt ist. Oh, und wo ich gerade Black Sabbath schreibe... diese kann man ebenfalls zu den Einflüssen von 'Tears Of Blood' rechnen. Wenns jetzt beim nächsten Mal noch mehr geile Songs hat, und die gelegentlichen allzu modernen Ausflüge abnehmen, wäre ich glücklich. (6,5/10 Punkten)
- Review von Christian

Borknagar - Empiricism (Century Media/SPV)

Das norwegische Paar Knackwürste (Poar Knagger = Borknagar - lustig, gell?) gibts also auch noch. Zwar nicht mehr so ganz in der Besetzung vom letzten Album, dafür haben sich die Jungs jetzt den ehemaligen Emperor-Bassist Tyr und Vintersorg-Trällerkehlchen Vintersorg an Bord geholt. So tuckert das auf den Namen 'Empiricism' getaufte Schiff also fröhlich über die Nordsee...
... nur leider fällt allzubald auf, daß die 'Empiricism' hoffnungslos mit Ballast überladen ist und beim ersten lauen Lüftchen untergehen wird. Auch der Zimmermann, der das Boot zusammengeschustert hat, scheint recht planlos bei der Sache gewesen zu sein, hat leider die Segel vergessen und stattdessen unübersichtliche Riffs, wirre Songstrukturen und ganz allgemein recht viel Planlosigkeit an den Mast hängen lassen. Dadurch fehlt der 'Empiricism' leider die Möglichkeit, auf dem Ozean richtig vorwärts zu kommen.
Will sagen: Schlecht ist es beileibe nicht, das neue Scheibchen, vor allem Vintersorgs variable Vocals und mitunter wirklich geilen Gesangsmelodien wissen zu gefallen, nur bei den Songs hat man das Maximum an Komplexität für meinen Geschmack leider überschritten. Der Großteil der Songs wurde mit - allerdings nicht schlechten - Ideen vollkommen zugeschustert, so daß man am Ende das Gimmick ohne das YPS in der Hand hat. Da wechseln sich Passagen mit Geknüppel und Keyboardunterstützung mit Hammond-Orgeln und folkigem Geschunkel und wasweissich noch alles ab, so daß die Kontinuität leider auf der Strecke bleibt.
Ein richtig guter Song ist allerdings gleich der Opener 'The Genuine Pulse', der rasend schnell beginnt, klirrende Kälte ausstrahlt, wie es sich gehört und trotz einiger Ausflüge in andere Gefilde, seine eigene Linie bewahrt, mich auch irgendwie an Limbonic Art erinnert. Zwei weitere Songs sind es, die mich trotzdem begeistern können, nämlich 'Soul Sphere' und das abschließende, ruhige 'The View Of Everlast'. Leider zu wenig, um diesem Album über die Mittelmäßigkeit hinauszuhelfen.
Das Cover wirkt auch irgendwie ein wenig wirr und zusammengestückelt, positives lässt sich allerdings über den Sound sagen, der stammt nämlich zur Abwechslung mal nicht aus den Abyss-Studions, wofür man heutzutage ja schon fast dankbar sein muss. (6,5/10 Punkten)
- Review von Christian

Carnal Forge - Please... die! (Century Media/SPV)

Oh fein, kennt noch wer von euch 'Firedemon', das letztjährige Album der Schweden? Das war schon ein agressiver Thrash-Hammer ersten Kalibers. Auch wenn ich gestehen muss, daß ich den Feuerdämon nur sehr selten in die Anlage geschmissen hab, Carnal Forge haben es wirklich drauf gehabt, heftige Thrash-Songs zu schreiben.
Selbiges haben sie auch auf dem Nachfolger zu 'Firedemon' nicht verlernt. Ich frag mich ja wirklich, auf wen die Burschen so sauer sind, daß sie solche Hämmer rausbringen. Meinen Erfahrungen mit dem letzten Album zufolge, werde ich wohl 'Please... die!' ebenfalls nicht sonderlich häufig hören, weil die Stimmung dafür einfach nicht immer da ist, aber wehe wenn... haha, dann gibts Audio Warfare.
War es auf dem letzten Album noch der Titeltrack, so ist mein Favorit diesmal 'A World Soaked In Blood'. Ihr seht schon, sonderlich zimperlich gehts auf diesem Album textlich nicht zu. Ob 'No Resurrection' eine Anti-Halford-Hymne ist? Wär auf jeden Fall geil.
Die zwölf, teilweise nicht mal die 3 Minuten-Marke erreichenden, werden dominiert von ultraschnellem Gekloppe und messerscharfen Riffs, eine Mischung die schon bei Slayer nicht verkehrt war. Mit eben diesen können sich Carnal Forge zwar nicht messen, auf dem richtigen Weg sind sie aber auf jeden Fall.
Tja, was soll ich noch mehr sagen, Sound und Artwork sind in Ordnung, zumindest reinhören kann nicht schaden und wenn ihr das nächstemal kurz vor dem Amoklaufen seit, werdet ihr froh sein, so etwas wie 'Please... die!' zuhause stehen zu haben. (7,5/10 Punkten)
- Review von Christian

Circle Of Grief - Into The Battle (self financed)

Ha! Das hätte ich nun gar nicht gedacht: Zuerst fand ich die CD geil, weil der Titel geil ist, hihi. Dann hab ich das Booklet durchgeblättert und gemerkt, daß die Burschen einen festen Keyboarder in ihren Reihen haben, der auch nicht gerade zur Tatenlosigkeit verdammt ist, sondern im Sound schon sehr dominiert. Und? Naja, jetzt find ich das ganze trotzdem noch gut. Das Intro klingt zwar immer noch nach Blümchen, aber sonst hab ich wirklich kaum was zu meckern.
Zehnmal ziehen Circle Of Grief mit dieser Eigenproduktion in die Schlacht und schon beim Opener 'Sword Of The Wisdom' zündet die Mischung aus leicht düsterem Power Metal mit Folk Elementen, was sicher auch daran liegt, daß die Musik verdammt frisch klingt. Klar, so neu und frisch ist diese Mischung auch nicht mehr, aber Circle Of Grief schaffen es durch unheimliche Spielfreude genau diese Frische zu erzeugen. Hab ich eigentlich Abwechslungsreichtum schon erwähnt? Während 'Sword Of The Wisdom' noch recht flott nach vorne geht, erinnert mich 'Fading Away' ein wenig an Crematory, hat also einen leichten Gothic-Touch. Beim nachfolgenden 'Die Nacht der Söldner' werden schließlich Fans von In Extremo glücklich werden, und auch ich hab mich schon recht häufig beim Mitschunkeln ertappt. Aber psscht, nicht weitersagen!
Neben diesen drei Songs muss ich auf jeden Fall auch noch die Umsetzung eines schwedischen Traditionals mit 'Tills Dagen Gryr'... moment, kommt das nicht dem einen oder anderen bekannt vor? Stichwort: "Erstes Mithotyn-Album"? Dämmerts? Jetzt erwähn ich noch kurz, daß auch der Titelsong, das an 'Empty' von Dark At Dawn erinnernde und das ein wenig mittelalterliche 'The Tale Of The Dragonslayer' geile Songs sind und dann mecker ich doch noch ein wenig rum. Bei den letzten beiden Songs scheint Circle Of Grief nämlich ein wenig die Puste ausgegangen zu sein. Die finde ich nämlich eher langweilig, aber sei's drum. Mit dem Gesang bin ich auch noch nicht so recht glücklich, zwar ist die Mischung aus Growls und klarem, hohen Gesang nicht übel, aber ich hätte die Stimme doch lieber ein wenig rauher. Oh ja, und Texte will ich auch im Booklet haben! Selbiges ist bis auf diesen Schnitzer (und die Tatsache, daß bei der Dankesliste eine Klammer nicht geschlossen wird, Sauerei!) recht gelungen, das Cover zeigt zwar eine Schlacht, ist jedoch nicht zu klischeehaft. Eine Mischung aus 'Wildhoney' und 'Wargods Of Metal' etwa, hehe. Das Backcover ist übrigens, wenn mich nicht alles täuscht, von Demonworld geklaut.
Kontakt: Markus Schnittka, Wolfskehle 34, 95326 Kulmbach, mk@circleofgrief.de, da kriegt ihr bestimmt auch gesagt, was das Ding kostet. (8,5/10 Punkten)
- Review von Christian

Couragous - Remember (self financed)

Hmmm... schwierig. Moderner als auf dem geilen Debutwerk 'Listen' (da hab ich doch den einen oder anderen Punkt zu wenig gezückt damals) zeigen sich die fünf Jungs aus Langen auf ihrer nun doch mal fertigen neuen CD. Eigentlich war das Teil ja schon für Oktober 2000 vorgesehen, aber der "Crimson Glory-Effekt" stellte sich ein. Naja, besser spät als nie, ist man versucht zu sagen, aber um ehrlich zu sein, war ich mir am Anfang nicht so sicher, ob das wirklich besser war.
Die Songs von 'Remember', die ich bereits live hören konnte, wirkten mir irgendwie zu sperrig und verwirrend. Nachdem mir diese Vorab-CD in die Hände fiel verstärkte sich dieser Eindruck während den ersten Durchläufen sogar noch. Das neue Material ist sehr modern ausgefallen und an Bands wie Machine Head musste ich mehr als einmal denken. Dann kommt noch dazu, daß sich mit 'Rebirth', 'The Prince' und dem Titeltrack gleich mehrere überlange Songs auf der Scheibe verbergen.
Nach dem zig-sten Durchlauf war es dann aber doch endlich soweit, daß die Songs ins Ohr gingen und sich die schon auf 'Listen' reichlich vorhandenen Nevermore-artigen Passagen erschlossen. Der Gesang von Chris ist im Vergleich zum Debut sogar noch ein wenig besser geworden und pendelt nach wie vor zwischen cleanen, melodischen und einschmeichelnden Vocals, sowie thrashigem Gebrülle, eine Mischung die bereits auf 'Listen' hervorragend funktioniert hat.
Kommen wir einmal zu den neuen Songs. Neben dem Depeche Mode-Cover 'People Are People' ist es vor allem das arschgeile 'Nothing', das "ruhigere" 'Rebirth' und der Ohrwurm 'The Prince', die mir am besten gefallen. Mit 'Sudden Death' und dem Rausschmeisser 'Brothers In Mind' hat es aber auch zwei Songs, mit denen ich mich gar nicht anfreunden kann. Der Sound ist ziemlich druckvoll, gemastered hat das ganze übrigens ex-Totengräber Uwe Lulis.
Aber auch wenn 'Remember' im Endspurt noch ganz gut zu gefallen wusste, gefällt mir 'Listen' nach wie vor besser. Objektiv betrachtet muss man aber sagen, daß mit dem Zweitwerk eigentlich alles ausgereifter ist, von den technischen Fähigkeiten, dem Sound und auch den Songs. Nur mir fehlen einfach Hymnen wie 'One With The Pain' und 'Lord Of The Unknown'. Fans von Nevermore und/oder Machine Head sei 'Remember' trotzdem zum reinhören empfohlen.
Kontaktadresse: Brave Promotions, Geissberg 16, 63303 Dreieich, Tel. (06103) 98 59 26. Preis ist noch nicht bekannt, wird aber noch nachgetragen. Oder ihr schaut selber bei www.couragous.de. (7/10 Punkten)
- Review von Christian

Crysalis - Ein Mittsommernachtsmord (self financed)

Nur verschwommene Erinnerung habe ich schonmal an die Episode wie diese CD in meinen Besitz wanderte. Sicher bin ich mir eigentlich nur, daß es am ersten Abend unseres legendären Aufenthalts in Abtgemünd, anlässlich des diesjährigen Summer Breeze Open Airs war, wo mir Moritz von eben Crysalis über den Weg lief.
Vom Titel her, dürften die Shakespeare-Fans unter uns (mit dir red ich, Nadine!) aufhorchen, müssen dann aber schon wieder traurig in ihre Löcher zurückkriechen, denn wir haben es hier nicht mit einer musikalischen Umsetzung des 'Sommernachttraums' zu tun. Wer sowieso der König der Shakespeare-Umsetzungen ist, dürfte ja bekannt sein, von daher tun Crysalis schon das richtige, denke ich.
So, sieben Songs sind auf diesem zweiten Album der Band aus dem Ruhrgebiet, also eigentlich sind es acht, andererseits aber auch nur sechs. Alles klar? Sieben Songs sind auf der Tracklist abgedruckt, ein achter ist ein 15minütiger mir völlig am Arsch vorbeigehender Bonustrack und der reguläre Abschluss des Albums 'Langsamlebentodesgleich' (oder so, die Schrift aus dem Backcover kann doch keine Sau lesen!) ist mindestens genauso für den Arsch. Wer auf irgendwelche Industrial-Experimente steht, wird damit ja vielleicht glücklich werden, für mich ist und bleibt der "Song" allerdings wirklich '...todesgleich'.
Wo wir ja schon dabei sind das Album von hinten aufzurollen kommen wir mal zum nächsten Kritikpunkt, das über 17-minuten lange 'Meine ewige Liebe'. Hier haben es Crysalis wohl ein wenig übertrieben, das sieben Minuten lange Outro kann sich keine Sau anhören und der Rest des Songs ist auch um einiges zu lang geraten.
So, jetzt sind wir aber fertig mit Meckern, kommen wir lieber mal zu ein paar positiven Dingen, wie den fünf Songs vor dem Debakel, von denen besonders das balladeske 'The Veil' zu gefallen weiß. Musikalisch findet sich eine Art Mischung aus Gothic Metal und einigen Power Metal-Riffs, was so schlecht gar nicht zusammen passt. Ob das mit dem Frauengesang (mal wieder) sein musste, lass ich mal so dahingestellt. Gelegentlich muss ich auch an das letzte Dornenreich-Album denken, ob das nur daran liegt, daß der Sänger auf dem Foto ein Shirt von dieser Band trägt? Nein, ich glaub nicht... die CD fängt ja sogar schon fast genauso an wie das letzte Dornenreich-Album.
Positives gibt es auch von der sehr liebevollen Aufmachung zu melden, das Bild dürfte zwar derbe Geschmackssache sein (was Selbstdarstellungen auf Covern angeht, kommt eh niemand mehr an Twisted Tower Dire ran, hehe), Mühe gemacht hat sich die Band aber auf jeden Fall. Nicht so gelungen ist der Sound, beim nächsten Mal nehmt ihr doch einfach die Kuhfelle von den Lautsprechern runter, dann klingt das bestimmt nicht wie durch zwei Wände aufgenommen, und die Gitarre ein wenig mehr im Vordergrund würde auch nicht schaden.
Kontakt: Moritz Schuster, Sipenstraße 15, 44623 Herne, 0172/1789613 für 18,00 DM inkl. Porto. (6,5/10 Punkten)
- Review von Christian

Darkthrone - Plaguewielder (Moonfog)

Ahh!!! Meine Götter sind zurück. Mit richtigen Glücksgefühlen leg ich diese CD in meine Anlage ein. Das Cover sieht irgendwie komisch aus ( Herbst in der Zukunft oder so), aber egal. Wie erhofft!!! Ein düsteres Intro, und ab geht das rohe Klangerlebnis. Sie sind mir treu geblieben. Black Metal wie ich ihn liebe. Roh, dunkel, aggressiv und primitiv!!!
Wie immer halt. Keine Kompromisse. Darkthrone scheissen auf alle Fuck Trends, und gehen nicht die Wege ihrer Labelkollegen von Dodheimsgard und Thorns um die dicke Kohle zu machen. Zum Glück. Schon das erste Lied 'Weakling Avenger' überzeugt mich voll und ganz. Auch diesmal wieder Sebstmordtexte wie bei dem Vorgänger 'Ravishing Grimness'. Das ganze bewegt sich so ziemlich immer im Midtempo Bereich, und wirkt dadurch sehr depressiv, wie man es gewohnt ist. Also Darktrone wie immer. Reine Selbstmordmusik. Eiskalt und roh. Was soll man noch groß dazu sagen. Muss man als wahrer Black Metaller haben.
6 Lieder mit knapp 43 Minuten Spielzeit find ich auch OK. Nur eins hab ich noch ein bisschen zu bemängeln, und zwar die Bandfotos. Beide jetzt ohne Corpsepaint find ich OK, aber Nocturno Culto sieht meiner Meinung aus wie ein Popper!! Er hat eine Kapuze auf, und eine Hose an mit weissen Flicken drauf. Irgendwie sehr komisch. Aber was solls? Fenriz wie immer Black Metal pur und ohne Feinheiten. Und solange die Musik nicht drunter leidet ist es ja kein Problem.
Also das Album ist einfach Klasse. Besser als der Vorgänger und erinnert echt wieder sehr an die alten Tage zu 'Under a funeral moon' Zeiten. True Norwegian Black Metal wie er besser nicht sein könnte. Ich kann garnicht anders als (10/10 Punkte)
- Review von Darkwolf

Dark Reflections - Surfaces (self financed)

Also ich muß echt sagen, ich war positiv überrascht, als mir Christian die CD zur Bewertung übergab. Die Songs auf der CD sind sehr abwechslungsreich und bauen in gewisser Weise einen tollen Spannungsbogen auf, so dass man die CD so einfach nicht abschalten kann. Tolle Riffs, interessante Keyboardeinlagen, die teilweise spacig und dann wieder harmonisch rüberkommen, passen sich sehr gut an. Der Sänger erinnert von der Stimmlage ein bisschen an Meat Loaf, was aber in keinster Weise als negativ zu betrachten ist. "Redemption" der erste Song (kein Intro :-)) wäre ein guter Anspieltip für die CD, der Rest kommt dann von selbst. Ich bin mal gespannt, ob "Dark Reflections" beim nächsten Mal noch eins drauflegen können.
Das einzige was ich zu bemängeln hätte, ist das Cover, welches zu 100 % identisch mit dem von Neon Sunrise - "Burning in the Focus" ist, schämt euch! Gibt aber ausnahmsweise keinen Punktabzug. Nettes Teil mit abwechslungsreichen Songs.
Kostet 20 Mark und zu haben ist es bei Holger Schmidt, Poststraße 15, 36110 Schlitz, info@dark-reflections.de (8/10 Punkten).
- Review von Ulf

Depresion - Evil Fantasy (Demo)

So, zu allererst teile ich euch mal am besten mit, daß sich diese Band nicht so wie von mir getippt schreibt, sondern mit so einer Art Halbmond über dem "S"... aber versucht mal das Zeichen irgendwie zu basteln, wenn ihr - so wie ich - in Notepad schreibt. Dieser Hinweis könnte recht wichtig sein, denn ich würde einige meiner am meisten liebgewonnenen Körperteile darauf verwetten, daß es nicht nur eine Band der Welt gibt, die auf den Namen Depres(s)ion hört. Dieser Vierer haust übrigens in Österreich und existiert bereits seit 1993, wobei es die Jungs in der Zeit auf ein Demo und eine CD gebracht haben.
Mit 'Evil Fantasy' liegt also nun das zweite Demo vor, nachdem es Depresion bisher nicht gelang, ein Label zu finden. Woran das liegt? Also an der Musik definitiv nicht. Die ist nämlich recht geil. Ich vermute eher mal, daß die Burschen ihrem Anschreiben an die Labels entweder eine tote Katze beigelegt haben, in den Umschlag geschissen haben oder daß die Label-Deppen einfach taub und blöd sind. Meinem Umschlag lag übrigens kein totes Tier bei, dafür ein Aufkleber, hehe.
So, also musikalisch bewegen sich Depresion im weitgestreckten Feld des Death Metal, allerdings nicht in der Hochgeschwindigkeitsabteilung, sondern eher im gemäßigten groovigen Bereich. Mit dem typischen In Flames-Sound hat man allerdings auch so gut wie nichts gemeinsam, sondern setzt eher auf simple und mitreißende Riffs. Hat jetzt irgendwer Six Feet Under gesagt? Oder gedacht? Ja, im wesentlichen geht es schon ein wenig in diese Richtung, allerdings sind Depresion weit davon entfernt, eine Kopie zu sein. Aber ein wenig in die Richtung geht es schon.
Vier Song hat 'Evil Fantasy' am Start und darunter gibt es keinen, der mir nicht gefällt, was immer schon mal ein gutes Zeichen ist. Den Abschuss gibt es aber mit dem Rausschmeisser und gleichzeitigem Titeltrack, der wirklich alles an geilen Riffs und purer Power beinhaltet, was man sich nur wünschen kann.
Der Sound... oh Leute, ich schwärme! Das ist besser, als man von mancher Labelproduktion zu hören bekommt, und trotzdem noch rauh und heavy. Dafür haperts aber ein wenig bei der aufmachung, in einer Singlehülle wird 'Evil Fantasy' ausgeliefert und enthält keine Texte. Außerdem hat es wahlweise ein schlechtes Cover oder ein schlechtes Bandfoto, da versuchten die Jungs nämlich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Aber egal, it's the music that matters und die ist vom feinsten.
Kontakt: Bernhard Zach, Waldburgstraße 35, 6714 Nüziders, Austria, contact@depresion.at. Und wenn ihr das Ding bestellt (Preis leider nicht bekannt, wird noch nachgetragen), fragt auch mal nach dem oberkultigen Aufkleber. Den könnt ihr euch nämlich ein wenig zu rechtschneiden und über das Cover kleben, dann sieht auch das nach was aus, hehe. (8,5/10 Punkten)
- Review von Christian

Dream Or Nightmare - Demo (Demo)

Oje, dieses Demo zu bewerten fällt mir wirklich nicht leicht. Auf der negativen Seite fällt leider gleich mal ein unterirdisch schlechter Sound auf und die ganze Aufmachung ist auch ziemlich für den Arsch. Die Stimme von Javier Colon, die laut Bandinfo "powerful" sein soll, klingt für mich eigentlich nur nach... tja, ich weiss nicht, wonach die klingt, die hört man nämlich kaum raus. Oh ja, und mit der letzten Krisiun könnten Dream Or Nightmare glatt ein Mofa-Wettrennen starten, weil die Bassdrum klingt hier ähnlich ... interessant.
Musikalisch dagegen sieht es schon besser aus, zwar ist auch hier noch nicht alles Gold, was glänzt, aber die recht eigenwillige und eigenständige rifflastige Musik der fünf Amis um ex-Axemaster/The Awakening/Reign-Gitarrist Joe Sims, weiss doch zu gefallen. Hin und wieder muss an Nevermore denken, aber die als Vergleichsband zu nennen, wäre übertrieben. Nein, man muss Dream Or Nightmare schon zugestehen, sehr eigenständig zu sein. Auch, wenn ich mich damit ziemlich in die Nesseln setze, würde ich jetzt einfach mal behaupten, dass bei diesem Demo die Gitarrenparts recht traditionell ausgefallen sind, das Bass-Spiel und die Drums jedoch einen eher modernen Touch haben. Ich kann mir gut vorstellen, daß das nicht jedermanns Sache ist, und auch ich bin nicht wirklich total begeistert. Manches, wie der Opener 'Begone Or Be Damned', und das nachfolgende 'The Phoenix Will Rise', sowie der Anfang von 'Sea Of Rage' gefallen mir recht gut, mit dem letzten Song 'Conflicting Addiction' habe ich aber ziemliche Probleme.
Hmm... da habe ich ja auch schon alle Songs aufgezählt, denn es gibt gerade mal vier Songs und nach dem letzten Song einen total beschissenen Hidden Bonus-Track... toll, das klingt wie von einem Soundtrack geklaut. Von der Stimmung her würde es zu Alien passen.
Um jetzt mal ein prägnantes Schlusswort zu finden: Grundsätzlich würde ich abraten, diese 4 Track Demo-CD zu erwerben, schon allein weil der Sound jedes Hörvergnügen ruckzuck kaputt macht. Das hat auch nichts mehr mit "rohem, oder unverfälschten Sound" zu tun, das ist einfach scheisse. Wer aber nach der Beschreibung meint "Boah, das MUSS ich unbedingt haben", der soll sich an Joe Sims, P.O. Box 3046, Kent OH 44240, U.S.A., simsmetal@aol.com wenden, dort wird er geholfen (kleiner Verona-Tribut an dieser Stelle). Jeder, der dazwischen liegt, sollte einfach mal abwarten, ob die Jungs mit diesem Demo einen Deal abbekommen und dann bei einer Labelproduktion einen ordentlichen Sound auffahren. (6/10 Punkten)
- Review von Christian

Edera - Demo (Demo)

Edera ist eine Band die sich eigentlich nicht unbedingt im Metal Bereich ansiedeln kann. Die Jungs aus Italien haben ihre bislang insgesamt 20 Songs teils auf neue und auch teils auf Coversongs verteilt. Ihre jetzige Demo - CD ist ein Konzeptalbum, welches mit guten künstlerischen und geheimnisvollen Texten versehen ist. Obwohl die Musik von Edera größtenteils im Sektor von Queen, Marillion, oder Queensryche einzusortieren wäre, ist es trotzdem eine interessante Demo.
Im Vordergrund steht natürlich Keyboard, Klavier und Gesang. Ab und zu tauchen auch ein paar Riffs auf. Man sollte sich dieses Album trotz allem mal anhören. Denn es gibt wohl kaum Metal Fans, die nicht auch mal einen Blick zu den „Good Old 80´s“ werfen, zumal auch Metal - Bands gerne Songs wie „Send me an Angel“ - Atrocity etc. covern. Die Stimme erinnert an den Marillion Sänger : Steve Hogarth, gefühlvoll und der Musik gut angepasst. Lasst euch Zeit wenn ihr euch die Scheibe wirklich anhören wollt. Und lest den Text, das ist ganz wichtig. Musikalisch haben die Jungs für ihre ersten Veröffentlichung ganz schön was drauf. Wie gesagt gute Texte, das Musikalische ist für ein Metaller wohl fürs erste ungewohnt aber nicht neu...
Es liegt an euch. Ein Preis der CD werde ich im Interview erfragen, wenn ich einen Termin bekomme. Solltet ihr Informationen benötigen, wendet euch an die Website www.ederaweb.com. Nette Scheibe, die sich aber mehr im Prog-Rock Bereich ansieden lässt. Oder wie TV-Spielfilm sagen würde: „Diese CD könnte ihnen gefallen, wenn sie Queen oder Marillion mögen.“ (7/10 Punkten).
- Review von Ulf

Emerald - Calling The Knights (self financed)

Juhu! Die Schweizer sind da. Schön, daß sich unsere Nachbaren nur in tatsächlichen Kriegen strikt neutral verhalten, in der Battle Of Metal (bzw. dem Iron War - wenn man auf die älteren Wizard-Scheiben nicht so steht, hihi) aber mächtig zuschlagen. 'Calling The Knights' ist bereits die zweite Eigenproduktion der fünf Jungs, das Debut 'Rebels Of Our Time' wurde seinerzeit im Wargods Of Metal vom Steel Commander besprochen und trotz miesem Sound für gut befunden.
Diesbezüglich ist bei 'Calling The Knights' schon mal vieles besser geworden, zwar ist das nicht der ultra-heftige Sound, sondern eher einschmeichelnd, gefällt mir aber trotzdem, auch weil es sehr gut zu den Songs passt. Musikalisch bewegt man sich nämlich in Richtung epische Iron Maiden mit einem Sänger, der mich ein wenig an Saxon erinnert, aber - heutzutage wirklich eine Seltenheit - eine gehörige Portion Eigenständigkeit gepachtet hat.
Los geht die Scheibe mit einem der geilsten Songs, die ich in letzter Zeit gehört habe: 'Emerald Knights' (soll wohl so eine Art Bandhymne sein) hat einfach alles, geile Melodien, abwechslungsreichen Songaufbau, einen Refrain, der sich sofort im Ohr festsetzt... eigentlich fehlen nur noch Titten, dann würd ich ihn heiraten wollen, hehe. Den nächsten Killer gibts leider erst mit 'Across The Sea', den beiden Songs dazwischen fehlt irgendwie das gewisse Etwas, nach der über achtminütigen Arrielle-Hymne gibts mit 'Victims Of Society' einen stark Solo-lastigen Song, bevor die Ballade 'You Belong To Me' den Endspurt einleitet. Naja und was soll dazu sagen, ich hab sowieso ein Faible für Liebesballaden, ich weiss ja auch nicht. 'You Belong To Me' ist eine und ist geil. 'Shadowknight' ist danach mal wieder bisschen flotter und aggressiver, danach gibts mit 'Medieval Steel' eine Coverversion von eben diesen, bevor nach einem epischen Intro mit 'Battlefield' der letzte Song beginnt. Naja, nach 'Medieval Steel' sieht eigentlich jeder Song schlecht aus, aber 'Battlefield' schlägt sich noch recht wacker.
Die Aufmachung der CD ist mehr als ordentlich, beim professionelle Airbrush-Cover gehts los und bei den abgedruckten Texten, Bandfotos usw. geht es weiter. Alles in allem hat 'Calling The Knights' keine wirklich schlechten Songs, allerhöchstens ein paarmal gesundes Mittelmaß, dafür aber einiges an Knallern und ist die verlangten 25 Schweizer Franken auf jeden Fall wert. Zu haben bei Michael Vaucher, Alfons-Aebystraße 41, 3186 Düdingen, Schweiz, msvaucher@freesurf.ch. Übrigens ist die CD für jeden Wargods-Merchandise-Sammler Pflichtmaterial, wir stehen nämlich in der Dankesliste. (7,5/10 Punkten)
- Review von Christian

Gamma Ray - No World Order (Metal-Is Records)

Sehr geehrte Damen und Herren, ich empfehle ihnen sich diesen Tonträger bei massiven Geschlechtskrankeiten, vor allem die den Samenstrang betreffenden nicht zu erwerben. Ich übernehme keine Garantie für die aufkommende Masse an Spermien und Eizellen die bei dem Konsum dieses Scheibchen, durch die aufkommende orgastische Ejakulation (Frauen können auch ejakulieren) (Stimmt! - Christian) austreten könnten. Einfach der blanke Wahnsinn, was die Röntgenstrahlenmeister rund um Oberguru Mr. K. Hansen ausgepackt haben. Ein Knaller der Powermetal-mässig seines gleichen sucht.
Jaja, kommt Freunde-ab-30, erzählt mir was von Lordian Guard, Omen und all den tausend anderen US-Legenden: Interessiert mich nicht, diese Scheibe blastet!!! Wer die alten Zeiten schmerzlich vermisst, der muss 'No World Order' haben. Gleich der Opener, der die thematische Auseinandersetzung bombastisch einläutert stimmt einen optimal ein, und dann verehrte Damen und Herren schnallen sie sich bitte an und achten sie auf ihre Endorgane: "Dethrone Tyranny" stammt nicht von dieser Erde. Genial Melodie, die schon zu 'Land of the Free' entzückten, genialer Chorus, ein Solo, das alle an die Wand fetzt, unglaublich! Weiteres Markenzeichen von 'No World Order' findet sich besonders in "Heart of the Unicorn", die Gitarren wirken auf dem Album so richtig schön heavy, der Anfang besagten Stück lässt sogar leichte Thrash-Fantasien aufkommen, und der ergreifende Refrain lässt keine Fragen mehr offen. Ausnahmslos nur Knaller auf dem Album! Besonders erwähnenswert sind noch das zackige "Eagle", das bedrohlich auf einen zukommt und in Gamma Ray Manier richtig reinhaut. Der Rauswerfer, um das noch kurz zu bemerken ist eine der geilsten Balladen, die Gamma Rays Geschichte rühmen! Kai Hansen, hat seinen Metal-Pantheon ähnlichen Status zu 100% bestätigt, dieses Album ist eine echte Genugtuung, bei der Masse an bedeutungs- und seelenlosen Produktionen! Der Wahnsinn! (9/10 Punkten)
- Review von Roland

Insision - Demo 2000 (Demo)

Zuerst ein Eintrag in eigener Sache: Auf Grund eines aktuellen Anlass, namentlich "Abszess an der oberen Gesäßhälfte", habe ich beschlossen, die mir zugangene Stileigenart, der Symbiose zwischen Metal-Musik und Anal-Anatomie, drastisch zurückzuschrauben. Ich bitte daher um Verständnis (Freundlichen Gruss hierbei an die bezauberenden Ärzte und (vor allem) Arzthelferinnen, der Unfallchirurgie Bad Vilbel). (Ich glaube nicht, daß wir näheres wissen wollen... - Christian)
So, zurück zur Musik: Das zu sizierende Objekt nennt sich Insision, es handelt sich dabei um klassischen Ami-Death. Häh, moment mal? Liegt Stockholm in den Vereinigten Staaten? Naja, stark annehmen könnte man bei der Veröffentlichung der 4 Nordmänner. Zumindest klingt der hierbei verbrochene Sound so gar nicht nach dem, was die Leute in und um das Städtchen Göteborg so zelebrieren. Schlecht ist das Material der Jungs keineswegs, so beinhaltet es alle schon erwähnten "klassischen" Elemente des Death-Metals, wie Gegrunze, druckvolle, schnelle Gitarren, Double-Bass Attacken usw. Für ein auf ein Tape gebannten Demo ist der Sound ziemlich gut ausgefallen.
Leider kann man dies von dem recht schlecht umgesetzten Cover (kennt jemand Slugathor ?) und der recht kargen, 4 Stücke beihaltenden, Playlist nicht sagen. Wenn ich ganz ehrlich sein soll, ist dieses Tape bloss Durchschnitt und bei der Flut von mittel-bis-überdurchschnittlichen Gruppen dieses Genres die u.a. bei Shredded Rec., Perverted Taste, Morbid Rec. etc zu erhalten sind, leider nicht wirklich weiter erachtenswert.
E-Mail: insision@hotbrev.com, Insision c/o Thomas Daun Birger, Jarlsgatan 75, 113 65 Stockholm Schweden
P.S. Wußtet ihr dass es 'ne Band namens "Abscess" gibt? Eins ihrer Alben heißt "Urine Junkies". (5/10 Punkten)
- Review von Roland

Ira Tenax - Days Of Wrath (Demo)

Ira Tenax sind eine sechsköpfige Band bei mir aus der Gegend, waren mir aber bis zu jenem schicksalshaften Abend in Audion nicht bekannt. Dort sah ich sie anläßlich eines Anubis-Konzertes live und für mich waren die Jungs der Gewinner des Abends... gut, die anderen Bands waren auch überhaupt nicht mein Fall, also müssen sich die Jungs darauf nicht sooo viel einbilden, hehe.
Flugs nutzte ich also mein brilliantes Organisationstalent, tauschte Fanzine gegen CD und sitze brandschnell schon weniger als anderthalb Monate später am Review. Also, 'Days Of Wrath' nennt sich das erste Demo von Ira Tenax und hat fünf Songs, plus ein Keyboard-Zwischenspiel namens 'Solitude', wo ich zuerst auf ein Candlemass-Cover gehofft habe. Ist es aber nicht und auch sonst hat man mit Doom Metal recht wenig zu tun, auch wenn der melodische Death Metal mit Gothic-Elementen die eine oder andere langsame Passage hat. Zum Glück hören auch die Gemeinsamkeiten mit Rhapsody beim Bandnamen schon wieder auf ('Ira Tenax' hiess das Intro der ersten Rhapsody-CD).
Die Songs auf 'Days Of Wrath' sind nicht allzu kompliziert, sondern immer gut nachzuvollziehen. Die In Flames-Vergleiche, die ich jetzt schon häufiger gehört habe, kann ich nicht verstehen, Ira Tenax gehen mit viel mehr Groove als die schwedische Front zu Werke und das steht ihnen ziemlich gut. Witzigerweise erinnern mich Ira Tenax noch am ehesten an Obscurity, deren Demo vor ein paar Wochen auch hier besprochen wurde und die aus derselben Gegend kommen. So bewegen sich also auch Ira Tenax hauptsächlich im Midtempo-Bereich.
Für Abwechslung sorgen nette Einfälle wie gesprochene Passagen oder wie beim Ende von 'Deepest Horror' komplett ruhige Passagen mit Männlich/Weiblich-Duettgesang. Mit diesem Frauengesang bin ich allerdings nicht so glücklich, der will mir irgendwie nicht so recht zur rohen Musik passen. Besonders gut gefallen mir die beiden straightesten Stücke 'The Fall Of Lucifer' und 'Chamber Of Forgotten Souls'.
Beim Sound rauscht es zwar nicht gerade wenig, aber durch eben diesen nicht ganz geglückten Sound, wirkt das ganze irgendwie authentischer. Die Aufmachung geht in Ordnung, Texte wären zwar nett gewesen... a propos Texte, wenn mich nicht alles täuscht (Engel auf dem Cover, Kreuz auf der Rückseite, Songtitel wie 'The Fall Of Lucifer', Bibelpassagen) haben wir es hier mit einer christlichen Band zu tun. Hab gar nicht gewusst, daß es sowas bei mir in der Gegend gibt, sieh mal an.
Die 30 Minuten gemäßigten Death Metals gibts für 20,00 DM (inkl.) bei Martin Schulz, Gabelsberger Straße 29, 63452 Hanau, schulz@iratenax.de und bei www.iratenax.de gibts auch ein paar Soundfiles zum Runterladen. (7,5/10 Punkten)
- Review von Christian

Iron Cross - Iron Cross (Iron Glory/Zomba)

Geil, so ein schön beschissenes und kultiges Cover hab ich auch schon lange nicht mehr gesehen und die Gestalten auf der Rückseite vom Booklet setzen auf den Kultfaktor gleich nochmal eins drauf, haha.
Von der Band habe ich, wie wahrscheinlich der größte Teil der Welt, noch absolut gar nichts gehört, der Hauptteil des vorliegenden Tondokuments ist sogar schon zwischen 1986 und 1988 entstanden und aufgenommen worden, womit 'Iron Cross' im wesentlichen einen Re-Release darstellt. Dazu kommen dann noch drei Tracks von 1990/91 und zwei "neue" Songs von 1999. Einer der drei Songs von 90/91, 'Die Like That', eröffnet dann auch gleich den bunten Reigen und WIE er das tut! Dieses Riff ist dermaßen ohrwurmlastig, das werd ich wahrscheinlich noch auf dem Totenbett pfeifen. Der Gesang ist eine Mischung aus Unfähig, King Diamond, Trouble und merkwürdigem Gekreische, die Soundqualität ist ein wenig dürftig (wird jedoch, je nach Entstehungsdatum der Stücke mal besser, mal schlechter) aber die Songs sind einfach geil und irgendwie passt auch alles zusammen. Wer nach einer Mischung aus Maiden zu 'Killers'-Zeiten und feinem US-Metal sucht, der wird bei 'Iron Cross' sein Geld sicherlich nicht verschwenden.
Neben dem angesprochenen Opener 'Die Like That', sind es vor allem 'Mistress Of The Dark, die neue Nummer 'Halloween', 'Archangel' und das kultige 'S+M Medley', die für Freudentränen sorgen, die restlichen Songs sind jedoch keineswegs schlecht. Wer dem eisernen Kreuz dann letztendlich völlig verfallen ist, wird froh sein, zu hören, daß es die Jungs wohl wieder gepackt hat, und sie ein neues Album aufnehmen wollen. Lemmy, sieh doch vor, in Zukunft wird man bei 'Iron Cross' nicht mehr nur an dich denken! (8,5/10 Punkte)
- Review von Christian

Kraina Bez Wiatru / Perunwit - Split (Cicatrix)

Die polnische Kriegergemeinschaft beschert uns hier zwei Freunde mittelalterlicher Musik, die auf ihrem gemeinsamen Tonträger die alte Geschichte Polens, Mythologie etc. intonieren. Kraina Bez Wiatru, der weniger bekannte Part dieses Albums, legt mehr Wert auf traditionelle Schunkel und Lagerfeuer Musik, der den Charm einer dämmrigen Nacht im Wald verspürt. Viel Flöte, Pauke und Tamburin werden eingesetzt um möglichst authentisch zu klingen, leider werden die "fehlenden Instrumente" durch das Keyboard ersetzt was gelegentlich eine synthetische Grundstimmung erzeugt, die gar nicht so richtig zu der mittelalterlichen Stimmung passt. Zwei der insgesamt sieben in slawischer Sprache gehaltener Stücke von Herrn Piotr Alankiewicz, sind besonders hervorzuheben, als da wären das hymnische Niechaj przemowiq runy, sowie das marschige Krew zapopiona w jantarze.
Den leider schlechteren Teil des Splits, bieten die weitaus populäreren Perunwit. Zu künstliche Musik, zu starker Keyboardeinsatz, mir im allgemeinen zu ruhig das ganze. Das Booklet ist auch ein wenig karg, das Cover ist allerdings schon gelungen. Freunde die mal gern zu weniger speediger Folk/Mittelalter Mucke ein oder zwei Methörnchen kippen wollen, lässt sich diese CD ans Herz legen, anderen die soll gesagt sein, dass es (mittunter von den Bands selbst) bessere Ausgüsse gibt. (6,5/10 Punkten)
- Review von Roland

Kreator - Violent Revolution (Steamhammer/SPV)

Lassen wir doch ein paar meiner (sowieso recht wenigen) Summer Breeze-Erinnerungen Revue passieren... den absolut geilen Gig von Kreator... ähm... irgendwann abends an irgendeinem Tag. Auf jeden Fall war es dunkel. Aber wen kümmern auch irgendwelche Zeit- und Witterungsbedingungen, wichtig war nur, daß Kreator an diesem Tag alles in Trümmer gelegt haben, was nicht bei drei auf den Bäumen war und mangels Bäumen war das recht viel. Dunkel war mir noch in Erinnerung, daß neben den ganzen Klassikern wie 'Pleasure To Kill', 'Flag Of Hate' und 'Under The Guillotine' auch ein neuer Song von dem mir jetzt vorliegenden Album 'Violent Revolution' gespielt wurde und auch wenn ich mich beim besten Willen nicht an den Titel erinnern kann, betrachtete ich es damals schon als gutes Zeichen, daß ich nicht mehr sagen kann, wann dieser Song denn genau kam, da er sich absolut homogen unter die Klassiker gemischt hat.
Damit wäre schon einiges gesagt, 'Violent Revolution' ist nach dem sehr experimentell und Gothic-lastigen 'Endorama' mindestens drei Schritte zurück und man kann die Worte Kreator und Thrash nun tatsächlich wieder in einem Satz verwenden, ohne von einem Großteil seiner Kumpels für bekloppt erklärt zu werden. Los gehts schon mit dem Cover, daß ich zwar irgendwie ziemlich scheisse finde, aber nun wirklich ein deutlicher Fingerzeig in die "gute, alte Zeit" ist. Und dann haut einen der Opener 'Reconquering The Throne' einfach komplett von den Socken. Zumindest in der ersten Hälfte des Songs prügeln Kreator fröhlich vor sich hin und würzen das ganze mit einem tierisch geilen Chorus, bevor der Song ein wenig an Tempo, nicht jedoch an Intensität verliert. Auffällig ist auch sofort, daß Mille wohl die Kohle für weitere Gesangsstunden ausgegangen ist, denn das auf 'Endorama' noch sehr häufig vorhandene Singen ist wieder dem gewohnten Kreisch- und Brüllgesang gewichen. Zu schön um wahr zu sein?
Doch Freunde, es ist wirklich wahr, auch der Rest der Platte knallt, wenn auch nicht mehr gar so geil wie der Opener, der mein Lieblingstrack auf der Scheibe ist. Doch auch der Titeltrack, das gemäßigtere 'All OF The Same Blood', das von diversen Samplern bereits bekannte 'Second Awakening', das stampfende 'Ghetto War' und die Hymne aller gehörnten Ehemänner, 'Bitter Sweet Revenge' hauen alles weg, was sich da in den Weg stellt. Das mit siebeneinhalb Minuten recht lange 'Replicas Of Life' trägt tatsächlich noch ein paar Elemente von 'Endorama' in sich, doch spätestens bei der Zeile "Die in pain, die in pain, live in fear and die in pain!" ist auch das vergessen.
Alles in allem bin ich dennoch ein wenig gespalten und finde es schade, daß Kreator offensichtlich mit 'Endorama' (beileibe kein schlechtes Album!) so wenig Akzeptanz gefunden haben, daß man nun mit 'Violent Revolution' einen so deutlichen Schritt zurück macht, andererseits was soll ich mich denn beschweren, wenn so eine Göttergabe dabei rauskommt? Ob die deutlich zu hörende Wut auf 'Violent Revolution' nicht auch ein wenig Frustration über das gescheiterte Experiment mit dem Vorgänger beinhaltet? (8,5/10 Punkten)
- Review von Christian

Living Death - Vengeance Of Hell (Shark Records)

Oha, mal wieder Geschichtsstunde von Shark Records. An den Re-Release der genialen Titan Force-Platte kommt man mit dem Debut der deutschen Thrash/Speed-Metalband Living Death allerdings nicht ran. Hä? Hat der sie noch alle, die beiden Alben irgendwie miteinaner zu vergleichen?, werdet ihr denken... ja, stimmt schon, aber das mit Titan Force wollt ich nochmal gesagt haben, hehe.
Tja, also 'Vengeance Of Hell' ist schon ein klein wenig älter, genau genommen erschien das Teil 1984 und darf sich somit ruhig den Titel als einer der ersten deutschen Thrash Metal-Releases auf die Kappe schreiben, auch wenn ich finde, daß die Musik verdammt viele Speed Metal-Elemente hat. Auch der Gesang von Toto ist alles andere als typisch Thrash und definiert sich vor allem durch hohes Quieken.
Nun würde ich nichts lieber tun, als euch zu sagen, daß ich absolut froh bin, diese Platte endlich mal - wie im Info beschrieben - in guter Soundqualität zu genießen, da haperts aber doch noch an einigen Punkten. Zum einen ist der Sound trotz digitalem Remastering nicht so gut, wie man das bei Shark wohl gerne hätte, und vor allem der Livetrack 'Night Light' scheppert, rauscht und knattert sich durch die Boxen. Klar, das ist irgendwie authentisch, wer will schon eine 1984-er Platte mit Morrissound-Produktion hören? Aber wenn man sich schon "New 2001 Digital Master" aufs Cover schreibt, sollte man davon doch auch was hören. Abgesehen davon komm ich mir immer vor, wie ein Techno-Fan, wenn mich jemand mit dem Cover sieht. "New 2001 Digital Master"... utz utz utz. Auf den Gedanken könnte man echt kommen.
Naja, und auch mit dem restlichen Genießen gibt es da so einige Problemchen. Denn musikalisch gibt es neben Licht auch eine Menge Schatten, viele Riffs klingen unausgereift und der Songaufbau wirkt hin und wieder recht wirr. Ach ja, und Englisch-Puristen dürften angesichts der mehr als holprigen Texte (Wizard lassen grüssen, hehe) den einen oder anderen Schreikrampf und Suizidgedanken bekommen.
Mit dem rasanten Opener 'You And Me', der musikalischen Seite von 'Night Light' sowie den drei Tracks, die eh jedem Leser des Hellpike-Fanzines ein Begriff sein müssten ('Hellpike', 'Heavy Metal Hurricane' und 'Riding A Virgin' (Kult!)) gibts aber auch Songs, die sich lohnen. (6/10 Punkten)
- Review von Christian

Maudlin Of The Well - Bath / Leaving Your Body Map (Dark Symphonies)

Oh, von diesem Label haben wir auch schon eine Weile nichts mehr gehört, dafür gabs am Tag meiner erfolgreichen Ausmusterung gleich zwei CDs von Dark Symphonies, nämlich das über zwei CDs verteile Werk der Band Maudlin Of The Well. Kennt die schon wer? Also mir waren sie bis jetzt vollkommen neu.
a die beiden CDs stilistisch recht ähnlich sind, bietet es sich an, sie in einem Review abzuhandeln, denn es wird wohl keiner herumkommen, sich wenn, dann beide CDs zu holen. Nun, die Releases von Dark Symphonies waren noch nie simple Metal-CDs und auch beim Doppelschlag von Maudlin Of The Well setzt sich diese Tradition fort. Simple Strophe-Bridge-Chorus-Strukturen wird man jedenfalls vergeblich sorgen, es dominieren vielmehr ellenlange instrumentale Passagen, verträumte Melodien und gelegentliche heftige Ausbrüche ins Death Metal-Lager. Genau mit diesen habe ich aber meine Probleme, denn sie stören das unbeschwere Zuhören doch gewaltig. Nehmen wir zum Beispiel den ersten Song von 'Bath', ein ellenlanges, aber nie langweilig werdendes Instrumental, das sich in sieben Minuten langsam aufbaut und den Hörer praktisch an der Hand führt. Man erreicht ein richtiges Gefühl des Schwebens... und wird in der Luft von einem heranrasenden Flugzeug erfasst und wieder zu Boden geschleudert, wenn im zweiten Song Death Metal-Geprügel beginnt. Das macht die Atmosphäre leider viel zu schnell wieder kaputt und wiederholt sich im weiteren Verlauf der 120 Minuten.
Wie gesagt, die Musik von Maudlin Of The Well ist sehr abwechslungsreich und erinnert mich an Bands wie Dream Theater, November's Doom oder Opeth... ohne jedoch einen Haupteinfluss festmachen zu können. Und da liegt eben der Hund begraben, das ganze ist zu abwechslungsreich, es fällt einem schwer, sich auf eine Stimmung einzulassen, wenn man 5 Minuten später wieder mit etwas vollkommen anderem konfrontiert wird. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Songs anders anzuordnen, so daß auf einer CD die gemäßigteren Stücke, auf der anderen die heftigeren Songs zu finden gewesen wären. Obwohl auch das natürlich Nachteile hätte, denn dann wäre eben keine Abwechslung mehr da. Also ihr merkt schon, ich kann den Finger nicht wirklich darauf legen, was mich bei diesen beiden CDs stört, an sich sind sie ja auch nicht schlecht.
Alles in allem gefällt mir 'Bath' ein wenig besser, daher gebe ich ein wenig unterschiedliche Wertungen für zwei CDs, deren Bewertung mir wirklich alles andere als leicht gefallen ist (7/10 Punkten und 6/10 Punkten).
- Review von Christian

Moonspell - Darkness And Hope (Century Media/SPV)

Oh!! Ein neues Moonspell Album. Seit den letzten beiden Alben interessiere ich mich eigentlich überhaupt nicht mehr für diese Band, da sie mir zu Industrial geworden sind. Aber die neue CD geht wieder mehr in die alten Tage zurück. Ist zwar immer noch Gothic und es sind fast keine Growls mehr zu finden, und die Lieder sind sehr eingängig. Schon beim zweiten Lied 'Firewalking' kommt wieder das alte Moonspell Feeling in meinen Kopf, da ich sie zu 'Wolfheart' und 'Irreligious'-Zeiten liebte.
Die Lieder sind echt gut komponiert, sehr anspruchsvoll und haben ein gewisses 'etwas'. Obwohl ich überhaupt kein Gothic Fan bin, gefällt mir diese CD wirklich gut. Es sind auch wieder einige Samples zu finden, die aber keineswegs stören und nicht zu 'metalabweisend' klingen,eigentlich sogar gut zu diesem Stil passen. Es gibt wieder ruhige Lieder, wie z.B. 'Heartshaped Abyss' und 'etwas' schnellere Lieder, wie 'Rapaces'. Also für alle etwas dabei.
Die Scheibe wurde im finnischen Finnvox Studio (u.a. Sentenced) aufgenommen und ist richtig fett produziert. Ich würde sagen diese CD ist wieder etwas für die alten Fans. Aber auch die Fans der neuen Alben werden nicht im Stich gelassen, da doch überwiegend Elemente des Gothic dabei sind. Naja die Scheibe ist halt typisch Moonspell und jeder Fan dieser Band muss sie haben. Ich denke es lohnt sich, auch wenn mich Leute dafür hassen werden. (7/10 Punkten)
- Review von Darkwolf

Novembre - Novembrine Waltz (Century Media/SPV)

Oh, da hab ich mich gefreut, als ich diese CD aus dem Umschlag gezogen habe. Zwar war mir die Band noch gar kein Begriff, aber den Bandnamen fand ich schon mal geil. Und im Bandinfo ist auch das magische Wort mit vier Buchstaben gefallen: Doom.
Von da an gings leider auch abwärts. Nicht nur, daß bei genauerem Lesen da von Gothic-Death-Doom die Rede war, 'Novembrine Waltz' finde ich auch davon abgesehen ziemlich langweilig. Tausendmal gehörte Riffs, der eine oder andere Ausbruch ins flotte Death Metal-Lager und immer dieser weinerliche Gothic-Touch, den ich wirklich nur bei Evereve gut finde. Das angesprochene Wort "Doom" kann sich hier wirklich nur auf ein paar langsame Passagen beziehen, aber als Doom würde ich das nicht bezeichnen. Schlicht und einfach Gothic-Death-Metal hätte als Bezeichnung gereicht.
Gesanglich bewegt man sich ebenfalls zwischen diesen beiden Stilen, grunzt abwechseld ins Mikro oder trägt herzerweichende cleane Depri-Vocals vor... und ach ja, Frauengesang darf natürlich auch nicht fehlen. Fehlt natürlich auch nicht. Der Song, der mir noch am ehesten gefällt ist das beinahe-Instrumental 'Valentine'. Ist schon merkwürdig, bei Project Alcazar wünsch ich mir sehnsüchtig einen Sänger und bei Novembre will ich mehr Instrumentals.
Naja, trotz allem würde ich sagen, daß ich auf jeden Fall zum nächsten Novembre-Konzert gehen werd, denn ich weiss auch nicht, bei Konzerten von solchen Bands laufen immer so saugeile Gothic-Mädels rum. Ich freu mich schon. (5/10 Punkten)
- Review von Christian

Obscurity - Demo (Demo)

O weia, mächtig für den Arsch ist auf jeden Fall schon mal die Aufmachung dieser Demo-CD aus dem Hause Obscurity. Nur das Logo auf dem Cover und auf dem Backcover Songtitel und Kontaktadresse... so wie ich das sehe, wird das Demo aber sowieso nicht verkauft, sondern nur an Magazine und Labels verschickt.
Wer sich den Konzertbericht vom Obscurity-Gig im Hanauer Audion durchgelesen hat, der wird ja schon wissen, daß mich die Musik der Jungs gewaltig umgehauen hat. Und für alle, die ihn nicht gelesen haben (ihr Säue!) noch einmal in Kurzform: Obscurity spielen saugeilen Death Metal mit Doom-Einflüssen. Hin und wieder geht das ganze etwas in die Six Feet Under-Richtung (vor allem der Gesang ist echt heftig), hat also auch schöne rockige Elemente. Und vor allem sind die Songs in sich sehr abwechslungsreich und werden nicht langweilig, das beste Beispiel dafür ist der letzte der vier Tracks 'Cryptic Scenario', der viele Tempowechsel beeinhaltet und mit einem reinrassigen Doom-Part endet.
Soviel zum Ende des Demos, kommen wir mal zum Anfang, hehe. Der Opener 'Calm Water', der sehr ruhig beginnt ist der simpelste und eingängiste Track, das nachfolgende 'Frost' zeigt Obscurity von vielen verschiedenen Facetten. Was zu Beginn noch fast Gothic-mäßig klingt, wird im weiteren Verlauf des Songs mal schnell, mal langsam, mal rockig, mal verspielt. Und auch 'Coffin Of Steel' kann durch die Mischung aus Death und Doom begeistern.
Unter den vier Songs findet sich somit kein einziger Ausfall, alle Songs sind auf demselben hohen Niveau. An den instrumentalen Fähigkeiten der Obskuren gibt es auch nichts auszusetzen. Der Sound ist allerdings nicht gerade blendend geworden, jedoch wird bereits das nächste Demo in Angriff genommen und hinter den Reglern wird kein anderer als Andy Classen sitzen. Wenn uns da mal kein Knaller erwartet...
Bis auf 'Calm Waters' können sämtliche Songs des Demos auch bei www.obscurity-metal.de heruntergeladen werden. Wer an dem Demo Interesse hat, sollte sich einfach mal bei Jens Sommer, An der Stehwiese 3, 64859 Eppertshausen, Tel. (06071) 630703, jens@obscurity-metal.de, melden. (8/10 Punkten)
- Review von Christian

Project Alcazar - Reasons For A Decade (Lion Musi/Rising Sun Records)

Darf ich vorstellen? Steberl, Chris Steberl... Gitarrist. Nein, nicht Songschreiber... Gitarrist, hab ich gesagt. Was? Nein, Sänger auch nicht, kreuzscheissverdammt... Gitarrist!
Ist doch ein schöner Job eigentlich, oder? Sich die ganze Zeit hinzustellen, am Griffbrett einen abzuwichsen und das ganze als Instrumentalalbum rauszubringen. Das kann aber nicht der einzige Job vom Herrn Strebl sein, denn wenn der von den Plattenverkäufen leben müsste, dann sollte bei der Kontaktadresse wohl "Unter der Brücke, der zweite Müllcontainer rechts" stehen. Ich kann mir nämlich echt nicht vorstellen, daß irgendwer - außer irgendwelchen Nachwuchs-Griffbrettwichsern, bei denen im Geschäft gerade keine CDs von Steve Vai rumstehen - Geld für 'Reasons For A Decade' ausgibt. Oh nein, nicht weil es schlecht gespielt ist, der Mann versteht sein Geschäft schon und fidelt sich wirklich in den höchsten Qualitätsklassen einen ab. Nein nein, daran liegt es nicht, sondern daran daß es unglaublich langweilig ist.
Aufhorchen tue ich höchstens mal dann, wenn sich Steberl an klassischen Kompositionen vergeht, die - das muss man zugestehen - in seinen Versionen wirklich gut klingen. Ob man ihm das aber zuschreiben kann, daß Mozarts 25. Symphonie oder Vivaldis Sommerkonzert gut klingen? Haben die das vielleicht nicht schon vorher getan?
Also ich weiss echt nicht, was ich sagen soll... der Kerl kann definitiv geil Gitarre spielen aber eine Instrumental-Platte, die ist doch so überflüssig wie George Bush jr. Junge, such dir doch eine geile Band, die dir hilft, richtige Songs zu schreiben, dann klappts vielleicht auch mit der Nachbarin. Leider ist dieses Klangerlebnis und der damit verbundene Schönheitsschlaf nach knappen 33 Minuten auch schon wieder vorbei. Als 'value for money' kann man das Teil sowieso nicht bezeichnen, als 'playtime for money' damit nun aber auch nicht. (2/10 Punkten)
- Review von Christian

Shadeworks - Sooty Limbs (Demo)

Oh, eine Demo-CD aus Belgien. Shadeworks sind das Soloprojekt von Arnaud Nicolas, dem Drummer von Obsidian und Icy Winds. Ich glaub nicht, daß ihr euch schämen müsst, wenn ihr von denen noch nie was gehört habt, hab ich nämlich auch nicht, hehe. 'Sooty Limbs' ist nun schon das dritte Demo des Burschen, enthält vier Songs und ist ganz sicher mal nix für Knüppelfetischisten.
Die vier Songs sind nämlich ausnahmslos ruhig gehalten, und wenn mal die Bass-Drum durchgetreten wird sorgen eben andere Elemente dafür, daß das ganze nicht zu hart wird. 'Weird Atmospheric Metal' steht im Bandinfo, ich würde es eher als poppig-melancholisch bezeichnen. Da treffen verträumte Songstrukturen auf ein einsam vor sich hindümpelnde Gitarrenmelodie, dann tauchen Keyboards und Frauengesang (von der Icy Winds-Sängerin) und über allem liegt die Atmosphäre von Bands wie Anathema und Tiamat.
Besonders hervorheben möchte ich eigentlich keinen Song, alle vier Stücke haben dasselbe (wohlgemerkt, hohe) Niveau, und gefallen mir ziemlich gut. Shadework gehören sicher nicht zu den Bands, die man sich immer anhören kann, aber in der richtigen Stimmung vermag 'Sooty Limbs' durchaus zu gefallen.
Beim Sound gibt es wenig zu meckern, für eine Demo CD ist der sogar richtig gut und auch die Aufmachung geht in Ordnung, es sind sogar die Texte dabei. Ist halt eine gebrannte CD. Kann man sich für 5$ aber ruhig mal anhören.
Kontakt: Nicolaus Arnaud, 22 rue Reniers, 1090 Jette, Belgium, anicolas777@lycos.com. (7,5/10 Punkten)
- Review von Christian

Solefald - Pills Against The Ageless Ills (Century Media/SPV)

Diese Band kann man mit Sicherheit als einer der umstrittensten in der Underground Szene betrachten. Von den einen geliebt von den anderen gehasst. In früheren Zeiten mussten die Jungs schon einige Rückschlage durchstehen. Eine Morddrohung und ähnliches. Nun ist eigentlich nicht mehr sehr viel von der Band übrig geblieben. Cornelius der sich um die Vocals, Bass und Guitar kümmert und Lazare der die zweiten Vocals, Synthesizer und die Drums übernimmt. Schon wieder eine Zwei-Mann Band ;-)...wer die Band Empyrium kennt, der weiß auch wie schwer es die Jungs haben mit ihrem Umfeld und ihrer Musik. Live - Konzerte wird es da wohl bestimmt keine geben...
Nun ja, was solls, auf jeden Fall hat sich SOLEFALD ihrem dritten Streich einem Konzeptalbum gewidmet, das wohl die Hörer fesseln soll. Also mir persönlich gefällt diese Scheibe sehr gut, wobei ich nicht gleich reingekommen bin. Ist natürlich auch schlecht, das die Texte bei einer Promo nicht dabei sind. Aber im ungefähren kann ich euch sagen, worum es geht. Hier wird die Geschichte von dem Philosophen Fuck und dem Pornographer Cain erzählt. Beide sollen US-Bürger gewesen sein, wobei Cain eines zum Mordes verurteilten Pornograph sein sollte und der andere ein Ausgestoßener der den Rest seines Lebens als Mönch im Exil verbracht hat. Beide erzählen dir nun ihre Geschichten über das Begehren und das Verlangen.
Natürlich wurden diese beiden Grundsätze den jeweiligen Charakteren zugeordet.
So wechseln also immer wieder die Stimmen in den Songs, die eine aggressiv und die andere etwas ruhiger. Der musikalische Hintergrund wechselt auch immer wieder, mal erinnert er an Black Metal, teils kommen Neo-Gothic Klänge wie z.b bei der Band „Garden of Delight“ rüber und dann auch wieder ein paar anständige rockige Klänge. Das ganze passt sich wunderbar dem Konzept an und wenn ihr euch das ganze mehrmals angehört habt, könnt ihr die Scheibe so schnell nicht weglegen. Die beiden haben sich wirklich sehr mit dem Konzeptalbum befasst und die ganzen Gefühle um das Menschsein im musikalischen übertragen (wenn ich die Texte nur hätte, scheiße).....natürlich wird sich SOLEFALD weiter im Unterground tummeln aber hier und da bestimmt auch ein paar Fans dazugewinnen. Das Album wird am 24. September erscheinen und mit ihr auch gleich die neue Website der Band. Klickt doch mal rein unter www.solefald.org und informiert euch.(8/10 Punkten)
- Review von Ulf

Steel Warrior - Visions From The Mistland (Hellion Records)

Nach dem letzten Gig der Brasilianer in Deutschland tauschte ich ein Exemplar des Wargods gegen diese CD der Jungs, warf die noch am selben Abend in die heimische Anlage und war doch erstmal enttäuscht, denn der Sound ist doch schon sehr drucklos. Doch mit der Zeit gewöhnt man sich auch daran und los gehts auch gleich mit einem der Songs, die mir von den beiden Shows noch deutlich in Erinnerung sind, nämlich 'Son Of An Eagle', der den straightesten Song des Albums darstellt. Ehrlich gesagt hatte ich nach eben diesem Song doch so einige Bedenken, ob Steel Warrior nicht doch eine dieser zahllosen Happy Metal-Bands sind. Okay, natürlich sind sie hörbar von Helloween beeinflusst, aber sie haben einen deutlich epischeren Touch als beispielsweise Stormhammer. Der Gesang bewegt sich wie üblich in den höheren Regionen, die Vocallines sind recht ordentlich ausgearbeitet, die Grammatik der Texte ist kultig-haarsträubend und die Songs sind bis zum Anschlag mit gelungenen Melodien gefüllt. Keyboards sind zwar auch vorhanden, werden aber relativ selten eingesetzt. Neben dem schon angesprochenen Ohrwurm 'Son Of An Eagle' sind es vor allem die Songs im zweiten Teil des Albums, die zu gefallen wissen, wie zum Beispiel 'Rasalom' oder das fast neunminütige 'Blind Faith'. Ganz lustig ist auch die Setlist, denn die Songs sind fast in aufsteigender Spielzeit angeordnet. Wie gesagt, sind es aber gerade die längeren Nummern, die mir am besten gefallen. Die Aufmachung... ja, also Texte, Bandfotos, Dankesliste ist alles dabei, nur das Layout ist ein wenig unglücklich, man muss sich beim Lesen schon genau anstrengen. Das Cover sieht zwar irgendwie kultig aus, objektiv gesehen ist es aber nicht allzu gelungen. Aber wer sich für den Stil von Omen's 'Battle Cry' begeistern konnte... Es gibt noch eine weitere Auflage der CD, die ein komplett anderes (besseres) Cover hat (mein Exemplar hat ein hellbläuliches Cover) und wohl auch einen anderen Sound. Ob der jetzt beser oder schlechter ist, kann ich aber nicht sagen, ich habe das Ding nie gehört. Zu beziehen ist 'Visions From The Mistland' über den Hellion Mailorder. (6,5/10 Punkten) - Review von Christian

Stormhammer - Cold Desert Moon (Century Media/SPV)

Ja, haha, das ist ja geil, Stormhammer durften tatsächlich noch ein neues Album für Century Media aufnehmen. Nachdem das Debut 'Fireball' im wesentlichen eine Mischung aus lauem Lüftchem und lauten Lachanfall (geile Alliteration, oder? Hehe...) darstellte, opferte sich das Underground-Organ #1 der deutschen Metalszene, das Metal Heart, und bescherte den Jungs von Stormhammer für ihr "gelungenes" Debut und die "guten" Shows während der Tour mit Lefay, Angel Dust und Steel Prophet, den 'Newcomer des Jahres 2000'-Preis. Irgendwelche armen Schweine müssen dann sogar noch 30 Mark für 'Fireball' ausgegeben haben, denn anders ist es nicht zu erklären, daß es die Jungs noch gibt.
Diese armen Schweine werden sicher auch mit 'Cold Desert Moon' glücklich werden, denn geändert hat sich im Vergleich zum Debut nichts, außer daß man nicht mehr so dumm-dreist von Judas Priest geklaut hat. Das wär des guten ja auch zu viel gewesen, und so beschränkt man sich dieses Mal darauf, ein schönes Cover vorzulegen. Kein Scheiss, das Cover gefällt mir diesmal wirklich, aber durch das Cover hab ich auch schon eine gute Überleitung zur großen Schwäche von Stormhammer. Wenn ich mir nämlich die Iron Cross-CD und deren Cover, das zufällig noch hier direkt neben mir liegt, anschaue, dann weiss ich von vornerein schon was ich von beiden Bands erwarte, von Iron Cross nämlich unverfälschten und rauhen Metal, von Stormhammer jedoch glattgebügelten und drucklosen Metal-Pop. Tja, genauso kommt es auch.
Das Problem von Stormhammer ist nicht, daß sie schlechte Songs schreiben, sondern daß sie zu gesichtslos, ohne eigene Identität und einfach zu soft bleiben. Naja sei's drum, wem's gefällt, der soll es sich kaufen. Für die im Vergleich zu 'Fireball' leicht ausgefeilteren Songs geb ich mal... (5,5 Punkte)
- Review von Christian

The Project Hate - When We Are Done, Your Flesh Will Be Ours (Massacre/Connected)

Die schwedische Gothic/ Electro-Death Metal Band legt ihr mittlerweile zweites Album vor. Da ich das erste leider nicht kenne, kann ich keinen Vergleich zu diesem ziehen ist aber eigentlich auch egal. Zu diesem Album muß ich schon sagen, daß die Jungs ganze Arbeit geleistet haben. Die einzelnen Songs sind sehr sorgfältig komponiert und kommen in sehr guten Death-Metal rüber, zwischen den Songs wird es dann immer wieder eine Spur ruhiger und eine liebliche Frauenstimme unterstützt das Geschehen...
Nun mag das eigentlich alles bekannt klingen, ja wir haben das schon des öfteren gehört, aber hier kommen diese Passagen wirklich gut rüber und passen sich gut an die Songs an. Ein absoluter Hörtip dürfte wohl „I smell like Jesus...Dead“ sein. Der erste Song von dem Album (aber nicht verwirren lassen, es geht auch gut weiter). Nun fragte ich mich wohl, wo da der Electro - Metal Einfluss ist, nun in „Hellucination“ dem dritten Song der Scheibe sollte man diesen im Hintergrund immer wieder hören, auch später fortlaufend in anderen jedoch bricht immer wieder ein deftig gespielter Riff, oder die gnadenlose Stimme des Sängers Jörgen Sandström in das Geschehen ein, und verfeinert das Ganze.
Wichtig ist zu wissen, das die Band eigentlich nur aus drei Leuten besteht. Mia Stahl sorgt für die weiblichen Vocals und Kenth Phillipson kümmert sich um die restlichen Instrumente. Nun könnte man auch denken, das da ein paar Leute fehlen und das würde an der Qualität des Albums bemerkbar sein, keineswegs, es ist wirklich alles drin, was ein gepflegtes Death - Metal Album ausmacht. Jörgen Sandström dürfte auch altbekannten von der Band Entombed oder Grave bekannt sein. Auf jeden Fall kann ich Death - Metal Fans dieses Album nur nahe legen, es dürfte euch auf jeden Fall sofort gefallen.....Viel Spaß. (9/10 Punkten)
- Review von Ulf

The Tracelords - Sex, Money, Rock'n Roll (Massacre/Connected)

It´s Tracytime…..Andy Brings der Ex-Trasher von Sodom hatte wohl mal Bock auf was anderes.
Nun hat er sich ein paar Leute geschnappt und schon steht das Debüt-Album von Traceelords vor der Tür. Die Jungs aus Hagen verstehen es wirklich verschiedene Musikrichtungen miteinander zu vermischen und dabei Ohrwürmer zu schaffen, die man sich immer wieder anhören kann.
Schon mit "Sex, Money, Rock´n Roll", dem Titelsong des Albums beginnen die Jungs etwas speediger und danach geht es dann in Richtung Punk mit dem Song"F**Kin Grow UP", dann folgen rockigere Songs wie "Feel Like Charlie Brown" und Balladen wie "See you, when I See You". Also man sieht es ist für jedes Rock und Metal-Herz was dabei. Und dass die Jungs noch ein paar Songs covern können, beweisen sie unter anderem mit "Daddy Cool" - Boney M. Dieses Album gefiel mir gleich beim ersten Mal und daran hat sich auch nach dem zwanzigsten Hördurchgang nichts geändert.
Auch das Cover ist einfach, aber gut gelungen. Ich kann euch nur empfehlen diese Scheibe zu kaufen.
Na los worauf wartet ihr noch ? Eine wirklich gelungene, abwechslungsreiche Scheibe. (10/10 Punkten)
- Review von Ulf

Titan Force - All What It Is (Shark Records)

Eine kleine Geschichte über saumäßiges Glück gefällig? Da stöberte ich eines schönen Abends beim Online-Auktionshaus Ebay rum und startete mal aus Lustigkeit eine Suchabfrage nach Titan Force. Da wurde dann das Zweitwerk der Band, 'Winner/Looser', aufgeführt, ich rang mich zu einem Gebot von 15 Mark durch und wurde sofort wieder überboten. Irgendwie war mir das dann aber auch ganz recht, denn finanziell sah es bei mir wie üblich sehr mau aus. Ich vergass die ganze Sache und ging ins Bett...
Am nächsten Tag kam ich von der Arbeit nach Hause, angelte einen meiner Lieblingsumschläge aus dem Briefkasten (diese braunen A5-Dinger, wo "Wargods Of Metal, c/o..." im Anschriftenfeld steht), öffnete ihn und fand die hier besprochene Titan Force-CD. 'All What It Is' ist, wenn man es so sagen will, eine Best Of der nicht mehr existierenden Band aus Amiland. Zwei Alben haben die Jungs Anfang der neunziger Jahre aufgenommen, von denen ich aber ehrlich gesagt vorher noch keins gekannt habe. Anstatt die beiden Platten, wie üblich, mit einem alten Demo- oder Live-Track angereichert zum vollen Preis nochmal in die Läden zu stellen, haben Shark Records insgesamt 14 Songs dieser beiden Platten zusammengestellt und neu gemastered. Das ist natürlich eine zwiespältige Angelegenheit, zum einen spart man dadurch natürlich einiges an Kohle, zum anderen entgehen einem einige Songs.
Musikalisch gibt es da jedoch rein gar nichts zu zweifeln, Titan Force bieten über sämtliche 14 Songs dieser Scheibe absolut genialen melodischen Power Metal, amerikanischer Prägung, bewegen sich hauptsächlich im Midtempo und wissen sowohl durch technische Fähigkeiten, als auch durch das Gespür für goldene Melodien zu gefallen. Ausfälle gibt es überhaupt keine zu vermelden, mit dem mörderisch-geilen und schnellen 'Blaze Of Glory', dem eingängigen 'New Age Rebels' und dem absoluten Übersong 'Shadow Of A Promise' (erinnert ein wenig an 'United' von Judas Priest) sind jedoch mehrere Göttergaben vertreten. Hab ich noch was vergessen? Ach ja, hehe... eine Kleinigkeit war da ja noch: Wisst ihr, wer bei Titan Force hinter dem Mikro steht? Nein, ich denk mal nicht, denn die von euch, die es wissen, sind eh gerad nicht mehr beim Lesen sondern schon längst beim Onanieren. DIE Metal-Stimme schlechthin, Harry 'The Tyrant' Conklin sang während der Trennung von Jag Panzer diese beiden Scheibchen ein und auch wenn er auf dem Backcover ein wenig schwuchtelig wirkt: Die Stimme des Mannes ist einfach GOTT, da gibt es keinerlei Zweifel. All hail the Tyrant, all hail Titan Force! (9/10 Punkten)
- Review von Christian

Twin Obscenity - Bloodstone (Century Media/SPV)

Viking Metal... und wieso besprech ich das und nicht Roland? Das wird der sich bestimmt auch gerade fragen, haha. Naja, ich hab halt mal reingehört und das ganze gefiel mir eigentlich recht gut, also hab ich mir vorgenommen, mal wieder schönes Gegrunze zu besprechen.
So richtiges brutales Geschredder ist 'Bloodstone' allerdings nicht, die Norweger gehen eher im gemäßigten bis langsamen Tempo vor, lockern das ganze sogar durch vereinzelten Frauengesang auf und haben auch einige Melodien im Sound versteckt. Selbigen würde ich als eine Mischung aus Bolt Thrower (auch von der Produktion her... sauheftig!) und der 'King Of The Distant Forst' von Mithotyn beschreiben. Wer mich kennt, kann sich ja denken, daß ich auf sowas abfahre, und so ist das auch. Zwar sind nicht alle Songs Killer wie 'Bloodstone' oder der Opener 'The Legacy', die wirklich die ideale Mischung aus Brutalität und Melodie sind, sondern es haben sich auch ein paar Längen eingeschlichen, der Gesamteindruck bleibt jedoch recht positiv. Bevor ich es vergesse, das recht ruhige 'A Land Forlorn' killt auch mächtig.
Außerdem rechne ich es Twin Obscenity hoch an, daß sie keinen Schnee auf dem Cover haben und auch sonst nur textlich in Klischees verfallen. Und der Sound ist ein absoluter Hammer, der haut einem mitten ins Gesicht. Das hat schon mehr den Effekt eines wikingermäßigen Schneesturms als so ein billiges Soundsample, hihi.
Kann man sich als Fan von Bolt Thrower, Amon Amarth und Co. ohne Bedenken holen. Ach ja, und wenn wie bei 'Dragon's Breath' mit 'Shores in Flames' noch ein Bathory-Zitat vorkommt ist für Viking-Fans doch alles in Ordnung, oder? (7,5/10 Punkten)
- Review von Christian

v. A. - Triarchy Of Vasconia (War Is Imminent Prod.)

Unglaublich was auf musikalisch und konzeptionell auf diesem Sampler verbrochen wurde! Drei Bands aus dem Baskenland geben sich hier die Ehre um die vielumwobene Geschichte diesen Teils Spaniens gebührend zu zelebrieren. Die Reise beginnt Adhur: Mitreissender Black Metal mit starken Folkeinflüssen und absolutem Hymnen Charakter. Nach einem ruhigen Intro, donnern die Jungs mit einer Kriegshymne los, dass die Christen ihre Arschbäckchen zusammenhalten müssen! Ein weitere Song, der eher akkustische Lagerfeuerstimmung erweckt wird von den ersten der insgesamt 3 Vasconier zum besten gegeben, der mit einer vergleichsweise geiler Frauenstimme aufwarten kann.
Die zweiten im Triumvirat hören auf den vielverheißenden Namen Aiumeen Basoa. Ein Keyboardorientiertes Intro, leitet in stark Black-Metal dominierte Musik ein, wobei die klare Stimme wieder unglaublich Faust-zum-Himmel Streck Gefühle aufkommen lässt. Geil! Ein geniales Organ, hat der temperantvolle Fronttorrero hier auch, das alle Darmparasiten gründlich beseitigt.
Die dritten im Bunde, sind eigentlich nur noch GÖTTER, Viking/Pagan Metal wie ihn die Alten selbst nicht besser schreiben könnten: Ilbeltz. Der Song Itsasoaren Nigarra ist eine Stück monumentale iberische Musikgeschichte. Traditionelle, akkustische Instrumente leiten das Götterstück ein, bis eine aftergeniale Melodie übernimmt und einen folkigfetzigen Part rüberbringt, der sämtliche Ärsche zum Wackeln bringt, gepaart mit aggressiven Gegrunze und skaldischen Heldengesang, verdient dieser 11minütige Killer die Höchstnote. Doch Ausflug in die goldenen Hallen ist noch nicht zu Ende. Der Rauswerfer der Platte ebenfalls von der Horde Ilbeltz, dehnt sich über Burzum verdächtige 13 Minuten und umfasst einen dermaßenen Abwechslungsreichtum, dass einem der Kinnladen bis zu den Eierstöcken herabfällt.
Dieses Kleinod wird durch ein geniales Front und Backcover abgerundet sowie einem Extraschmankerl: Die Geschichte des baskischen Teils Spaniens, gibts genauso wie detailierte Infos zu jeder Band auf CD-Rom Basis noch drauf, was das fehlende Booklet ersetzt. Sehr gelungenes Output. Kontakt: War is Imminent Prod.: unholycross@unholycross.com, P.O. Box 5069 - 35080 - SPAIN (8,5/10 Punkten)
P.S. Meinen Arsch geht's wieder gut. (Merkt man... - Christian)
- Review von Roland

Winterlong - Valley Of The Lost (Lion Music/Rising Sun Records)

Oh Gott, könnt ihr euch vorstellen, wie ich mich gefühlt habe, als ich diese CD in der Hand gehalten habe, das ultra-billige Cover, die dämliche Aufmachung, das schwule Bandfoto, den nichtssagenden Albumtitel und das übliche "Die neue Power Metal-Sensation aus Schweden (oder Finnland - hab das Bandinfo daraufhin sofort weggeschmissen)'-Sprüche im Bandinfo gesehen habe? Ich war echt kurz davor, das Teil gleich in die Tonne zu schmeissen...
... und es wäre mir damit ein echter Hammer entgangen, denn trotz der wirklich beschissenen Voraussetzungen ist 'Valley Of The Lost' ein richtiger Knaller geworden. Freunde in Christo, wir haben es hier mit einer nordischen Newcomer-Band zu tun, die keine 1:1-Helloweenkopie ist, glaubt ihr das? Ich hatte auch böse meine Zweifel, aber die Wurzeln von Winterlong liegen viel eher bei Iron Maiden ('Seventh Son Of A Seventh Son') als bei Helloween und Running Wild, auch wenn die bei den vier Burschen sicher auch nicht unbekannt sind. Der Sänger ist kein Eunuch sondern hat eine recht rauhe Stimme und so nebenbei gesagt auch noch ein Gespür für geile Gesangsmelodien und nicht einmal der Einsatz eines Keyboards fällt allzu negativ auf.
Die Songs sind auch recht geil geworden, der absolute Hammer ist die Bandhymne 'Winterlong', von dem Song könnte ich jetzt wirklich nachts träumen, aber auch 'The Waterspirit', 'Nosferatu'... ach was red ich, jeder Song ist geil. Nur die beiden letzten Songs, das etwas unausgereifte 'Written In Blood' und die Ballade 'Driven By Insanity' (wurd auch wirklich Zeit, daß da eine Ballade kommt, ich hab mich schon gewundert) lassen etwas nach. Aber bis dahin, gibts absolut nur Killer. Sogar die teils wirklich langen instrumentalen Passagen stören nicht, ganz im Gegenteil.
Ich muss Winterlong wirklich etwas zugestehen, daß ich bei schwedisch/finnischen Power-Metal Bands schon seit langer, langer Zeit vermisst habe: Eigenständigkeit! Zwar sind die Einflüsse von Maiden und mit Abstrichen auch Manowar klar zu erkennen, jedoch verkommen Winterlong zu keinem Zeitpunkt zu einer Kopie und das tut richtig gut. Schade eigentlich, daß wahrscheinlich viele an dieser CD vorbeigehen werden, weil sie wirklich absolut langweilig aussieht. (8,5/10 Punkten)
- Review von Christian

Wizard - Head Of The Deceiver (Limb/SPV)

Naja, jetzt wurds aber auch mal langsam Zeit, daß das Album rauskommt. Seit 'Bound By Metal' sind ja immerhin gut zwei Jahre vergangen. Ach ja richtig... für das Review hier wurde es auch mal langsam Zeit, hehe. Ich bin doch eine arme Sau, ich konnt mir das Ding erst auf dem Wacken Open Air kaufen. Naja, jeder Wizard-Fan hat die Scheibe eh schon, aber ich will auch noch meinen Senf dazu abgeben.
So, die schockierende Nachricht lieber gleich am Anfang, kurz und schmerzlos, da tuts nicht so weh: 'Head Of The Deceiver' kommt leider nicht an 'Bound By Metal' ran. Es gibt diesmal leider ein paar Songs, die ich ziemlich langweilig finde. So leid es mir tut, aber 'Collective Mind', 'Calm Of The Storm' und, trotz des geilen Titels, 'Iron War' gefallen mir einfach nicht. Mit der überirdischen Hymne 'Defenders Of Metal', dem schleppenden 'The First One', dem schön mitzugröhlenden 'Revenge' und dem Rausschmeisser 'True Metal' gibts zwar auch diesmal wieder saugeile Songs, um an 'Bound By Metal' anzuschließen reicht das aber leider nicht.
Musikalisch gesehen, sind Wizard ihrem Stil treu geblieben und zocken immer noch recht deutsch klingenden Metal, ohne sich jedoch nach einer Helloween-Kopie anzuhören, dafür klingt die Musik doch zu rauh, ein paar kleinere Änderungen gibt es aber doch. So finden sich im Opener 'Magic Potion' (da gehts glaube ich um Red Bull, hehe) bombastische Chöre und alles in allem sind die Songs ein wenig abwechslungsreicher und mit häufigeren Tempowechseln versetzt. Der Wechsel zu Limb hat sich in zweierlei Hinsicht auf jeden Fall schon mal gelohnt. Zum einen ist das Cover saugeil, massig Blut und ein paar witzige Wizard-mäßige Details, für die man schon genau hinschauen muss, zum anderen ist der Sound mächtig druckvoll geworden. Kleiner Tip: Wenn ihr während dem Abspielen der CD euren Lautsprechern den Rücken zuwendet, kann das eventuell dieselben Folgen nach sich ziehen, wie in der Gefängnisdusche die Seife aufzuheben. Also vorsicht! (7,5/10 Punkten)
- Review von Christian