Subway To Sally


Mit Hochzeit legten Subway To Sally vor einiger Zeit ihr neues Album vor, das sich stilistisch zwar etwas von seinen Vorgängern unterscheidet, diesen aber qualitiv auf jeden Fall das Wasser reichen kann. Wer die Potsdamer schon einmal live erleben durfte, weiss, daß ihre Shows reinste Magie sind und geile Shows und gutes Songmaterial machen einen zum führenden Kandidaten für das erste "echte" Interview auf der Wargods-Page. Gitarrist Bodenski stellt sich unseren Fragen:

Wargods Of Metal: Worin seht ihr die grössten Unterschiede zwischen "Hochzeit" und den vorausgegangen Alben?

Bodenski: Mit "Hochzeit" haben wir unser fünftes Album in die Welt gesetzt. Die Mittelalter-Anteile wurden - bis auf "Minne" und "Tag der Rache" - zugunsten einer deutlichen Härtesteigerung merklich zurückgenommen und ergänzen die Songs nun, statt sie zu überfrachten. Obwohl die Gitarrenarbeit dadurch mehr in den Mittelpunkt gerückt ist, gewinnt auch sie durch das Motto "weniger ist manchmal mehr", weil statt Gefrickel mächtige Riffs dominieren, an denen wir lange gefeilt haben. Unser besonderes Augenmerk lag darauf, keinerlei Fragmente mehr dem mittelalterlichen Kulturgut zu entlehnen, wie das bisher vereinzelt der Fall war und auch bei befreundeten Bands üblich ist. Wir haben stattdessen unsere eigene Kompositionshandschrift den historischen Regeln der Tonfolgen angepaßt. Das kann man ganz gut bei den Chören hören, die in fast allen Refrains auftauchen.

WOM: Wie wäre es mal mit einer Live-Scheibe oder einem Video?

Bodenski: Das mit dem Live-Album werden wir immer wieder gefragt. Mal ganz abgesehen davon, daß es technisch und rechtlich da einiges zu klären gäbe, haben wir es bisher aus zwei Gründen abgelehnt: 1. Wir sind nicht gut genug ;-) und 2. Wir glauben, daß die Begeisterung bei einem SVBWAY TO SALLY-Live-Konzert durch das Zusammenspiel aller Kräfte entsteht: Lärm, Licht, Hitze, Publikum und Band. Wir glauben, daß man das nur unvollständig auf eine Live-CD bannen kann, so daß sich einige vielleicht wundern könnten, waru m es denn dann doch nicht so toll klingt - und dann geben sie wieder dem Sound die Schuld. An einem Video, auf dem unsere drei (!) Videos zu Songs von uns, sowie etliche historische Aufnahmen und kleine Konzertschnipsel zu sehen sind, arbeiten wir gerade. Vielleicht gibt es ja mal in ferner Zukunft ne DVD mit Live-Konzert, Soundtrack, Texten, Interviews und Raritäten ... wer weiß?

WOM: Worum geht es in dem Text zu "Böses Erwachen"? Mein Tip wäre Warnung vor zu großem Vertrauen...

Bodenski: Wir finden besonders die Texte gut, die verschiedene Interpretationen zulassen. Man sollte seine Fans weder unterschätzen noch unterfordern. Was Du hier zum "Bösen Erwachen" schreibst ist jedenfalls ein prima Ansatz (*freu* - BlackAngel)

WOM: Gibt es Kontakte zu anderen Bands, die ähnliche Musik machen wie ihr (In Extremo, Tanzwut)?

Bodenski: Ja natürlich. Wir können uns gar nicht aus dem Weg gehen. Jeder der behaupten würde, daß wir musikalisch nicht ein bißchen in Konkurrenz zueinander stehen würden, wäre zwar ein Lügner, aber dieser Umstand kann ja sehr befruchtend sein und schließt vor allem persönlich Freundschaften nicht aus.

WOM: Solltet ihr nicht vielleicht aus Gründen der Gleichberechtigung nicht nur Frau Schmidt verheiraten (davon haben ja die weiblichen Fans nix), sondern auch noch z. B. Eric?

Bodenski: Da hast Du natürlich absolut Recht. Wir sehen die Hochzeit natürlich als symbolische Handlung, um DIE Fans mit DER Band zu verbinden, auf daß wir uns die Treue halten. Da kommt es auf das Geschlecht nicht an. Oder?

WOM: Heisst Eric jetzt Hecht oder Fish, und woher stammt der andere Name?

Bodenski: Eric ist im Sternzeichen des Zwilling geboren. Der "Hecht" treibt Sport, interessiert sich für Fußball, historische Romane und ist auch sonst ein lieber Zeitgenosse. Der "Fish" aber, steht auf der Bühne und läßt die Sau raus. Sag ich mal so.

WOM: Danke für das Gespräch, noch irgendwelche Worte an die Leser?

Bodenski: "alle, psallite cum luya!"

Das Interview führte Christian