Auf ihrem mittlerweile dritten Alblum "Beyond Recall" widmen sich Warhead dem Thema "Todesstrafe" als Albumkonzept. Anfang Januar konnte man einen Auftritt der Band im Vorprogramm von Grave Digger live im Internet verfolgen. Kurz: Warhead blasen zum Sturm auf die Metal-Landschaft. Wir unterhielten uns mit Drummer Peter Breitenbach.

Wie gehts denn so?

Ja, hier regnets, aber sonst ist alles super. Bisschen Stress, gibt halt viel zu organisieren gerade, aber es ist kein negativer Stress.
Wo sitzt ihr denn eigentlich?

Das ist so die Gegend von Frankfurt und Offenbach, aber genaugenommen sogar noch in Bayern.

Nein, im Ernst? Ich wusste gar nicht, daß Bayern an Hessen grenzt, hehe. Da ist doch irgendwas dazwischen, so eine Mauer oder ein großer Kanal oder so *lacht*

Ihr habt jetzt euer drittes Album rausgebracht, euer zweites für Noise Records. Seid ihr mit dem Album, so wie es jetzt rausgekommen ist, zufrieden?

Wir sind absolut zufrieden, es ist genauso geworden, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir werden sicherlich in Zukunft weiterhin verschiedene Produktionen... naja, ausprobieren will ich das gar nicht nennen. Wir werden uns einfach weiterentwickeln. Und ich glaube, daß wir irgendwie so auf dem Weg gelandet sind, daß keine Platte vom Sound so klingen wird wie das Vorgängeralbum. Also die drei Platten unterscheiden sich von der Produktion eigentlich enorm, wobei sich vom Songwriting an sich langsam schon eine Linie entwickelt, das kommt, glaube ich, immer mehr auf den Punkt.

Da muss ich allerdings gestehen, daß ich die ersten beiden Platten gar nicht kenne, ich hab nur mal von der "Good Part For Each" eine Superkritik im Aschaffenburgerstadtmagazin gelesen, wo die Scheibe wunderschön verrissen wurde. Das war dann sogar im Rock Hard abgedruckt.

Ach das war das! Das war Spitze, ja. Damit sind wir jetzt echt über Umwege nochmal ins Rock Hard gekommen, hehe. Danke Aschaffenburg!

Du hast jetzt schon die Produktion angesprochen. Ihr habt ja im Studio mit Uwe Lulis von Grave Digger zusammengearbeitet. Wie lief denn die Arbeit mit Uwe so? Seit ihr gut mit ihm zurechtgekommen?

Ja, auf jeden Fall. Ich meine, ich kenn Uwe ja sowieso seit zehn Jahren, ich hab ja für zwei Jahre bei Grave Digger gespielt, und wir haben auch unser erstes Album bei Uwe aufgenommen und dann in Düsseldorf gemischt. Das zweite haben wir komplett in Düsseldorf gemacht, beim Rudi Kronberger, und dieses Mal haben wir was ganz anderes ausprobiert und haben das komplett mit Uwe gemacht und zwar mit Hard-Disk-Recording, was Uwe halt sehr gut kann. Wir haben halt mal mit Computern in der Aufnahmeprozedur gearbeitet, um einfach mal was neues auszuprobieren. Und das Arbeiten mit Uwe ist super, das ist immer sehr stressfrei.

Welche Aussage hat der Albumtitel "Beyond Recall" im Hinblick auf das Konzept des Albums?

Beyond Recall heisst soviel wie unwiderruflich und es steht halt insofern im direkten Zusammenhang, mit dem worum es geht auf der CD, das ist ja ein Konzeptalbum über die Todesstrafe, beziehungsweise über jemanden den dieses Schicksal ereilt, und deshalb heisst diese Platte auch Beyond Recall.

Also wollt ihr damit ausdrücken, daß die Tat, die zur Verurteilung geführt hat, nicht mehr rückgängig gemacht werden kann?

Ganz genau.

Jetzt gleich zum Konzept: Wie seit ihr auf die Idee, das Thema Todesstrafe umzusetzen, gekommen?

Das ist eigentlich relativ unspektakulär. Die Idee kam von Björn, unserem Sänger und Gitarristen, der hat uns einfach gefragt. Also wir beschäftigen uns mit dieser Thematik alle drei, gerade mit dem Thema Tod. Das heisst nicht, daß wir morbide sind, aber das birgt so eine Faszination in sich, gerade weil das so ein Tabuthema ist, keiner will sich damit identifizieren oder auseinandersetzen. Es ist halt so unfaßbar, so unendlich, so unvorstellbar, und wenn dann zu der Thematik noch dazukommt, daß es sich hier um einen staatlich sanktionierten Mord handelt, ist das schon eine erhebliche Faszination. Es ist halt kein Ding, worüber man ein Stück schreiben kann, deswegen sind wir dann halt übereingekommen, daß es eine interessante Thematik ist, mit der man ein ganzes Album "füllen" kann. So hat sich das einfach entwickelt.

Wie ist deine persönliche Meinung zu dem Thema Todesstrafe?

Meine ganz persönliche Meinung ist: Es gibt bestimmt einige Menschen auf diesem Erdball, die so grausame Verbrechen begangen haben, an Mitmenschen, an Kindern, die es nicht verdient hätten, weiter auf diesem Planeten zu leben. Die Sache ist nur, daß ich auch der Meinung bin, daß es keinen Mensch auf dem Erdball gibt, der das Recht hat, über das Leben eines anderen Menschen zu richten. Und das ist der wesentliche Grund, warum die Todesstrafe für mich ersteinmal indiskutabel ist.
Es gibt noch viel mehr Gründe, zum Beispiel kann ja nicht ein Staat hingehen und sagen "Du hast einen Mord begangen, das ist ein Verbrechen, aber den Mord, den wir jetzt begehen, der ist okay, weil der ja ein Problem löst." Das kanns ja nicht sein. Der Staat kann ja der Gesellschaft nicht propagieren, daß Mord in einer bestimmten Situation der Weg ist.

Ist die Figur in eurem Konzept einer von den Menschen, von denen du sagen würdest, er hätte es nicht mehr verdient, auf dem Erdball weiterzuleben?

Das ist 'ne gute Frage. Diese Frage hab ich mir im Zusammenhang mit ihm noch nicht gestellt. Das Verbrechen steht ja auch nicht im Vordergrund. Der Hauptbestandteil der Platte handelt ja davon, was dieser Mensch in der Zeit erlebt, in der er im Gefängnis sitzt und auf seinen Tod wartet. Von allem anderen würde ich da erstmal ein bisschen Abstand nehmen. Wir haben uns auch keine Gedanken gemacht, wie das Verbrechen jetzt genau ausgesehen hat. Es war halt so: Er hat einen Supermarkt überfallen und zwei Angestellte erschossen und damit ist dieser Punkt jetzt abgehandelt. Da müsste man jetzt den Mord aufrollen und gucken, was ist da passiert, wie waren seine Emotionen.

Wie habt ihr die Texte ausgearbeitet? Habt ihr euch über Hintergrundmaterial informiert, oder einfach eure Phantasie spielen lassen?

Nein, das haben wir auf jeden Fall gemacht. Wenn man sich an so eine Thematik ranwagt, die ja absolut authentisch ist. Es ist ja das, was wirklich regelmäßig passiert. Ich will nicht sagen jeden Tag, aber in bestimmten Gefängnissen in den USA wirklich mittlerweile wöchentlich passiert. Wenn man sich mit sowas beschäftigt, sollte man es tunlichst mit Fakten machen, weil das kann auch richtig nach hinten losgehen. Wir haben uns da wirklich abgesichert, indem wir uns mit verschiedenen Dokumentationen und Berichterstattungen auseinandergesetzt haben, in denen es dann wiederrum Hinweise gab, zu Büchern und Lektüren. Das wesentliche war eigentlich ein Buch von einer Schweizer Journalistin namens Margaret Sprecher, die hat ein Buch geschrieben, das heisst "Leben und Sterben im Todestrakt", ist glaube ich im letzten Jahr rausgekommen und das ist eine Reportage über Huntswill, das ist so ein 35.000-Einwohnernest, eine Autostunde von Houston entfernt, in Amnesty-Kreisen auch als "Welthauptstadt des Todes" bekannt, weil da wirklich mittlerweile wöchentlich hingerichtet wird. Diese Journalisten hat da eine Reportage gemacht, das war wohl nicht als Buch geplant, aber die war so "fasziniert", daß sie ziemlich lange dagewesen ist. Das ist ziemlich krass, da haben wir uns schon sehr bereichert mit Informationen aus dem Buch. Angefangen hat das natürlich mit "Dead Man Walking", das hat einfach mal gereizt: "Das müsste man jetzt irgendwie auf Platte bringen." Dann ist man halt an verschiedene Reportagen gestossen und so weiter.
Also diese Geschichte ist natürlich fiktiv, aber was da passiert, auch die ganzen Stationen, ist wirklich absolut authentisch, es ist wirklich daß, was mit diesen Leuten auch passiert. Wir haben natürlich auch sehr viel weglassen müssen, weil die Leute sitzen da ja 10 Jahre drinnen.

Ihr habt auch versucht die seelische und geistige Entwicklung der Leute nachzustellen.

Was natürlich am allerschwierigsten ist, weil da kann man wirklich nur im weitesten Sinne mutmaßen. Ich kenne niemanden, der in dieser Situation gewesen ist, keiner ist diesen Gang zur Hinrichtungskammer jemals gegangen, und wir wissen auch nicht, was es für ein Gefühl ist, wenn du auf diesen Tisch geschnallt wirst. Du kannst es nur mutmaßen. Was aber möglich ist, ist dich in diese Stimmung zu bringen. Wenn du so ein Buch liest, und in diese Materie wirklich eintauchst, dann kannst du schon in so eine sehr negative Stimmung verfallen. Und wenn du dann Berichte liest von Insassen, die halt von sich selbst erzählen, von ihren Gefühlen, dann kann man anfangen in diese Richtung zu arbeiten. Aber das ist wirlich nur ganz schwer gemutmaßt, aber es scheint in ganz vielen Punkten zuzutreffen.

Hast du die Benetton-Werbekampagne mit den Fotos von Leuten aus Todeszellen mitbekommen?

Ich habe heute schon mal davon erzählt bekommen, in Deutschland gibt es das aber glaube ich nicht.

Wie denkst du darüber, daß die dahingehen und Leute aus dem Todestrakt für Werbung fotografieren?

Das find ich eigentlich ziemlich bitter. Ich kann das jetzt aber nicht beurteilen, ich habs nicht gesehen. Aber weisst du, wenn diese Poster einfach in der Stadt hängen würden und da würde nichts draufstehen, außer diesem Gesicht und dieser Nummer, dann würde man vielleicht schockiert sein und sagen "Oh Gott, das gibts wirklich!". Wenn da aber Benetton untendrunter steht, dann kann ich das nicht ganz nachvollziehen.

Wie geht bei euch das Songwriting vonstatten?

Also die Musik entsteht eigentlich überall, auf dem Klo, in der Badewanne, im Bus... Björn und ich machen eigentlich die Songstrukturen zusammen und im Proberaum wird das dann zu dritt arrangiert. Jeder schleppt irgendwann mal ein Riff an, oder einen Chorus, mal auch ein komplettes Stück. Es ist halt meistens so, daß was musikalische da ist, das bastelt man dann im Proberaum zurecht, da bastelt man ein Stück draus. Und dann entsteht von vorneherein eine Atmosphäre. Und auf dieser Atmosphäre kreierst du dann eine Geschichte, das inspiriert dich dazu. Das hat eine bestimmte Ausstrahlung, dann denkst du dir "Das könnte von dem oder dem Thema handeln." Das ist ganz witzig.
In diesem Falle bei dem Konzeptalbum war das ein bisschen anders, weil wir nach so einer Art Storyboard gearbeitet haben. Das heisst, wir wussten, dieser Delinquent durchläuft verschiedene Positionen in seinem Leben im Gefängnis, und es ging uns darum, diese Positionen zu vertonen. Das war sehr interessant, hat auch sehr viel Spaß gemacht und war eigentlich ein bisschen einfacher. Beispielsweise diese Fahrt ins Gefängnis: In der gleißenden Mittagssonne in einem Bus zu sitzen, durch die endlose Wüste zu fahren in so ein Hochsicherheitsgefängnis. Wie eine Filmszene. Dazu schreibt man halt keinen Thrash-Song, der total abgeht, sondern eher so ein getragenes Midtempo oder so ein langsames Ding wie "Desert Trip". Das war sehr kreativitätsfördernd, so zu arbeiten.

Welchen Teil in der Storyline übernimmt denn das Instrumental "The Last Butterfly"?

Im Prinzip sagt der Titel größtenteils schon alles aus. The last butterfly, das ist eigentlich das letzte was er vom Leben sieht. Unmittelbar vor dem Gang zum Hinrichtungsraum, oder am frühen Abend oder am Nachmittag davor. Es liegen also noch ein paar Stunden dazwischen, es hängt auch immer davon ab, je nach Bundesstaat werden diese Menschen ja zu ganz festen Uhrzeiten hingerichtet. Das kann der letzte Schmetterling sein, den er sieht, oder die letzten Gedanken über das Leben, die ihm durch den Kopf gehen. Das ist eine Position, wo man, wenn man das Album wirklich vorher mitgelesen hat und komplett gehört hat, wo man sich zurücklehnt und über die Thematik nachdenkt. Und wenn man dann so drin ist, dann wird man durch so ein Ding wie "Lord" wieder rausgerissen. Es ist nicht aufzuhalten, es steht kurz bevor.

"The Last Butterfly" ist ja musikalisch ein ganzes Stück von den übrigen Liedern entfernt. Ist das auch auf diese Stimmung, wie du vorhin gesagt hast, draufkomponiert worden oder ist das einfach spontan entstanden und praktisch nachträglich eingearbeitet?

Nein, das hat es eigetnlich vorher schon gegeben und hatte eigentlich von vornherein diese Ausstrahlung. Björn hat das auch aus diesem Grund geschrieben. Es war nicht unmittelbar für diese Platte gedacht, aber es sollte schon die Atmosphäre einer solchen hoffnungslosen Situation haben. Da hat es sich einfach für diese Stelle perfekt angeboten.

Was ist dein persönliches Lieblingsstück von der Platte? Hast du eins?

Haha, die Frage ist immer gemein. Ich finde die ganze Platte geil. Mein Lieblingsstück ist Lord. Aber weisst du, es ist ganz schwierig. Du spielt die Songs im Proberaum, da klingt das ganz anders, man macht dann eine Vorproduktion, dann klingt das wieder anders, dann geht man ins Studio und macht die Endproduktion, dann klingt das nochmal anders. Dann wirken die Stücke untereinander ganz verschieden. Danach wird es gemischt, dann klingts nochmal anders. Zum Schluss wird es gemastert... Das ist wirklich interessant, wie sich die Stücke so entwickeln. "Desert Trip" zum Beispiel war so ein Song, wo wir alle drei eine ganze Zeit lang gar nicht so sicher waren ob das so wird, aber durch das Mastern hat der Song unglaublich gewonnen und eine Superatmosphäre bekommen.

Mir persönlich gefällt "Desert Trip" auch am besten.

Es kommt echt drauf an, wie man das mischt. Ich finde auch "Memories" hat durch das Mastern sehr gewonnen. Aber "Desert Trip" ist irgendwie so ein ... brrrrrr... Gänsehautstück geworden.

Geht ihr demnächst auf eine Headliner- oder Supporttour?

Wir haben mit Grave Digger zusammen diesen Gig in Bochum gespielt, dann eine Show in Schweden und jetzt am Wochenende in Belgien mit Grave Digger zusammen. Im April machen wir eine Headlinertour und zwar vom 6. bis zum 16. April, was aber nicht als Headlinertour geplant war, sondern es sollte eigentlich eine Package-Tour sein, mit drei anderen Bands im Rotationsverfahren, und zwar mit Lion's Share, Balance Of Power und Tyrant Eyes, und ist so auch vom Rock Hard präsentiert worden. Dummerweise sind diese drei Bands allesamt abgesprungen im Laufe der Zeit, aus welchen Gründen auch immer. Das sah für uns ziemlich blöd aus, weil das wirklick eine Superwerbung ist, es steht wirklich überall drin, in allen Magazinen. Wir wollten uns das natürlich auf keinen Fall kaputtmachen lassen und haben mit den Veranstaltern gesprochen und wir machen das jetzt alleine mit einem Local Support.

Du hast gerade eben den Gig mit Grave Digger in Bochum erwähnt, der ist ja live im Internet übertragen worden. Welche Bedeutung hat das Medium Internet für euch?

Das ist ein ganz wichtiges Medium für uns, weil im Internet sind alle gleich... noch jedenfalls, haha. Jeder hat die Möglichkeit das Internet zu nutzen und wir konzentrieren uns ganz stark auf unsere Homepage (www.warhead.de - sehr empfehlswert!) machen regelmäßig Updates und wir wollen auch, daß die Leute über die Homepage richtig mit uns in Kontakt kommen können und wir wollen uns auch darüber hinaus mit Leuten austauschen. Man kann uns da halt mailen. Diese Sachen auf der Homepage, die kommen auch wirklich von uns selber.

Ihr macht die Homepage also komplett selbst?

Wir machen die komplett selber, ja. Einer meiner besten Freunde macht die ganzen Grafiken für uns und ist unser Webmaster aber für den Inhalt sind wir verantwortlich. Also er ist der, der es für uns reinstellt, aber wir machen das Ding komplett selbst. Ich glaube, das ist doch schon ziemlich professionell geworden.

Ihr bietet ja auch mp3-Files auf der Homepage an. Seht ihr da eine Gefahr, daß die Leute sich in Zukunft nur noch mp3s runterladen und keine CDs mehr kaufen?

Was heisst Gefahr? Ich denke nicht, daß da langfristig ein Weg dran vorbeigeht. Ich bin mir ziemlich sicher, daß es in zehn Jahren keine CDs mehr gibt. Das wird alles übers Internet laufen. Das auf der einen Seite wirklich positive Ding am Internet ist, daß man wirklich eine Verbindung hat, zu Menschen in aller Welt, das ist schon faszinierend. Der Nachteil ist natürlich, ich will das nicht schwarzmalen, aber das wird gesellschaftliche Auswirkungen haben, wenn die Leute wirklich nur noch alle vor dem PC sitzen. Ich kann mir vorstellen, daß in zwei, drei Jahrzehten das ganz klar gesellschaftliche Auswirkungen haben wird, daß Menschen vielleicht auch vereinsamen, ohne es zu merken, weil sie nur noch vor dem PC sitzen. Das ist ein bisschen Horrorversion jetzt, aber Internet ist das Medium der Zukunft, da bin ich mir sicher.

Ihr bringt jetzt schon euer zweites Album für Noise Records raus. Seit ihr mit der Plattenfirma zufrieden?

Absolut. Wenn es jetzt wirklich hochgradige Kritikpunkte geben würde, würde ich es auch wohl eher mit der Plattenfirma besprechen, haha. Aber ich muss wirklich ganz ehrlich sagen, ich hätte nicht gedacht, daß wir so gut betreut werden. Wir haben das Gefühl, daß man was für uns tut. Das siehst du auch in den Magazinen, wir werden wirklich gut beworben. Das Vertriebssystem im Ausland ist auch sehr gut, wir kriegen ausländische Interviews und was man wirklich selten erlebt: Es ist kein Problem mit der Geschäftsleitung zu telefonieren, wenns um wichtige Sachen geht. Es ist also nicht so, da sitzt ein Chef, denk einer sprechen darf, wie es das ja auch gibt. Die Geschäftsführerin, die Antje Langer, die macht sich auch die Mühe anzurufen, und zu erklären, was sie gerade macht, und warum sie das macht, was sie für Ideen hat, und setzt sich mit uns in Verbindung und tauscht sich mit uns aus. Davor kann ich nur den Hut ziehen. Da sind wir wirklich in guten Händen.

Also werdet ihr wahrscheinlich auch die nächste Platte noch da rausbringen.

Ja, von uns aus auf jeden Fall. Wenn die das machen wollen, für uns ist das keine Frage.

Eine Frage zum Thema Livespielen. Ihr habt nur drei Mann, das heisst, wenn Solos gespielt werden, steht ihr ohne Rhtythmusgitarre da. Habt ihr vor, einen zweiten Gitarristen anzuheuern?

Nein, ganz sicher nicht. Das war auch noch nie ein Problem live. Zuerst einmal hatten wir immer sehr gute Tontechniker, wir haben immer einen sehr guten Sound gehabt bis jetzt, und die Musik ist so druckvoll und so heftig live, auch gerade der Benjamin mit seinem Basssound füllt wirklich alles aus, wenn es Gitarrensolos gibt und wir konzentrieren uns zu 100% auf Energie live. Was wir machen werden, es wird eine Veränderung geben in Zukunft, es wird ein viertes Bandmitglied geben, und zwar einen Gitarristen, der aber nicht als zweiter Gitarrist da ist, sondern Björn an der Gitarre ersetzen wird, weil es Björns ausdrücklicher Wunsch war, von dieser Doppelbelastung Gesang/Solo- und Rhythmusgitarre live Abstand zu nehmen. Er möchte nur singen, seine Hände frei haben, sich auf den Gesang und das Publikum vor allem zu konzentrieren. Deswegen sind wir gerade dabei einen Gitarristen einzuarbeiten, aber eine zweite Gitarre kommt für Warhead nicht in Frage. Dafür ist die Musik nicht gemacht, das hat auch noch nie gefehlt und hat auch noch keinem gefehlt.

Gibt es da schon einen Namen von dem Gitarristen?

Nein, solange wir noch nicht live gespielt haben und nicht sicher sind, daß der das auch wird, gibts keine Namen. Er ist auch unbekannt, ein ganz junger Mensch, ein Bekannter von uns. Schaun wir mal.

Was habt ihr in der näheren Zukunft noch vor, außer der Tour?

Spielen, spielen bis der Arzt kommt. Sooft es geht. Diese Tour ist natürlich eine Supersache, daß sich die Veranstalter darauf eingelassen haben, daß wir das jetzt alleine machen können. Darüber hinaus versucht der Chris (Boltendahl, Manager) im Mai noch eine andere Tour für uns auf die Beine zu stellen, wo wir vielleicht mit einem größeren Act mal mitfahren können. Wir versuchen natürlich im Sommer auf Festivals zu kommen, aber das ist schwierig für uns.

Wie sind denn die Reaktionen auf das Album bis jetzt?

Ich habe den Eindruck, daß gerade die Quantität an Reaktionen wesentlich besser ist, als beim letzten Album und was mich sehr freut ist, daß bei fast allen Interviews und Rekationen die Story wirklich im Mittelpunkt steht, und die Leute echt hinhören und sagen "Oha, da habt ihr doch was sehr umstrittenes und intelligentes gemacht!". Das ist auf jeden Fall nicht irgendein Schwachsinn, entweder aus dem Geschichtsbuch abgeschrieben oder an den Haaren herbeigezogen oder so Fantasy, das ist ganz schön. Viele sagen "Endlich mal ein Konzeptalbum, das nicht von Blut, Schwertern und Fantasy handelt." Das find ich sehr positiv.

Das wärs im wesentlichen schon gewesen, willst du unseren Lesern noch irgendetwas sagen?

Ich würde mich sehr freuen, wenn ganz viele Leute Zugang zu dieser Musik bekommen und ganz viele Leute auf unsere Konzerte gehen und sich an unserer Musik erfreuen und noch viel mehr Leute sich dein Magazin anschauen und viel Freude daran haben.

Ja, das würde mich natürlich auch freuen. Ihr wisst, was zu tun ist :)

- Interview von Christian